APA - Austria Presse Agentur

Bauarbeiten in steirischer Bärenschützklamm können starten

Die Wiedereröffnung der steirischen Bärenschützklamm, die seit einem tödlichen Felssturz 2020 für Besucher gesperrt ist, rückt näher: Vergangene Woche endete die behördliche Einspruchsfrist für die geplanten Arbeiten. Da bereits im Vorfeld Konsens herrschte, wie Bürgermeisterin Eva Schmidinger zur APA sagte, war mit keinem Einwand zu rechnen. Gerhard Jantscher, Vorstand der Alpenvereinssektion Mixnitz, ist nun auf der Suche nach Spendengeldern und Förderungen.

"Die Bauarbeiten werden rund eine Million Euro kosten", sagte er im APA-Gespräch kurz nach den neuesten Berechnungen jener Baufirma, die wohl in den kommenden Wochen den Auftrag erhalten dürfte. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Mai beginnen und vier bis fünf Monate dauern. Die Sicherungsarbeiten sehen vor, dass zehn Stahlschutznetze oberhalb der Klamm installiert werden. Da die Bereiche schwer zugänglich sind, werden Helikopterflüge nötig sein, kündigte Jantscher an.

Anschließend wird der Alpenverein noch sämtliche Leitern und Stege überprüfen und gegebenenfalls jene erneuern, die in den vergangenen Jahren durch die Witterung und den Felssturz kaputt wurden. "Wir müssen auch alles wieder freischneiden, weil die Natur holt sich das ja zurück", schilderte der Sektions-Chef die vielfältigen Aufgaben der kommenden Monate.

Abschließend werden die Behörden auch noch eine Begehung vornehmen, um die Klamm wieder freizugeben. Die geplante große Wiedereröffnung soll zum Nationalfeiertag am 26. Oktober sein - sofern natürlich auch genug Spendengelder zusammenkommen. "Es zählt für uns jeder Euro", so Jantscher. Zudem will er Großspender mit einer Baustellenaktion finden und auch um Förderungen bei der öffentlichen Hand ansuchen.

Die steirische Bärenschützklamm ist ein beliebtes Ausflugsziel der Steiermark mit rund 40.000 Besuchern pro Jahr. Sie führt Wanderer unter anderem zur Wallfahrtskapelle Schüsserlbrunn oder auch auf den Hochlantsch - mit 1.720 Meter der höchste Gipfel des Grazer Berglandes. Durch die Sperre ist der Aufstieg seit dem Felssturz 2020 über den für den Abstieg vorgesehenen sogenannten Prügelweg möglich. Alternativ kann man aber auch über das Breitenauertal oder die Teichalm auf den Hochlantsch. Dennoch bringt die Sperre der Klamm vor allem für die Hütten am Berg Einbußen, da die Bärenschützklamm auch ein beliebter Anfahrtspunkt für zahlreiche Reisebusse aus dem Ausland war.

Am 8. Juli 2020 waren bei einem Fotopunkt auf einem Steg in der Klamm mehrere Felsbrocken auf Besucher gestürzt. Drei Menschen kamen ums Leben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden zwar eingestellt, weil es sich um ein "unvorhergesehenes Naturereignis" gehandelt habe, aber die Behörde schrieb vor der neuerlichen Eröffnung Maßnahmen vor.

(S E R V I C E - Spenden können auf das Konto mit dem IBAN AT76 3800 0000 0094 3662 mit dem Verwendungszweck "Bärenschützklamm" überwiesen werden)