APA - Austria Presse Agentur

Bauhaus Dessau wird auf Klimafitness untersucht

Das Bauhaus Dessau mit seiner markanten Fassade aus Glas und Metall wird derzeit von Experten näher untersucht. Die Gründe sind das Alter des Gebäudes und die Frage, welchen Einfluss extremes Wetter auf den Bau haben kann. Das Bauhausgebäude ist fast 100 Jahre alt, wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, später teils umgebaut, 1976 rekonstruiert und nach 1990 anhand von Originalplänen restauriert.

Bei den jetzt anstehenden Arbeiten geht es zunächst um eine langfristige Analyse des Bauzustandes, wie sich angesichts des Klimawandels etwa starker Wind, Regen und Temperaturen auf das Gebäude auswirken. Eile bestehe nicht, jedoch ein großer Handlungsdruck, Fassade und Gebäude vor Schäden zu bewahren. "Erst wenn alle Ergebnisse vorliegen, kann geprüft werden, wie eine Sanierung der Fassade ausgeführt werden kann", so Frank Assmann, Leiter der Bauabteilung. Dies könnte in einigen Jahren sein.

Dabei spiele der Denkmalschutz die entscheidende Rolle. "Denn das Dessauer Bauhaus mit der "vorgehängten" Fassade steht weltweit für modernes Bauen in Stahl und Glas, für eine Ikone der Moderne", erklärte Assmann. Das Gebäude gehört heute zum Unesco-Welterbe.

Der Architekt Walter Gropius hatte das Bauhaus 1919 als Schule für Gestaltung in Weimar gegründet. Es zog später nach Dessau um, wo es seine Blütezeit als Architektur-, Kunst- und Designschule mit Werkstätten und Entwürfen erlebte. Nach einem erneuten Umzug aus politischen Gründen von Dessau nach Berlin wurde das Bauhaus von den Nationalsozialisten endgültig geschlossen.

Dessau beherbergt mit rund 50.000 katalogisierten Exponaten die weltweit zweitgrößte Sammlung zum Thema Bauhaus nach Berlin. Am 1. September übernimmt mit Barbara Steiner als neuer Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau eine Österreicherin die Agenden.