Baustart des Festspielzentrums in Salzburg im September

So soll das neue Festspielzentrum in Salzburg aussehen
Mit dem Baustart des Festspielzentrums auf dem Herbert-von-Karajan-Platz in der Salzburger Altstadt im September fällt gleichzeitig auch der Startschuss für das große Ausbau- und Sanierungsprojekt "Festspielbezirk 2030".

Die Bauarbeiten werden Mitte September erkennbar, wenn ein Brückenkran über die Straße vor dem Neutor errichtet und der Verkehr einspurig unter dem Kran geführt wird. Das im Volksmund genannte "Neutor" wird ab 2026 für vier bis fünf Monate gesperrt.

Überblick über Bauabläufe 

Die Salzburger Festspiele haben am Mittwoch bei einer Pressekonferenz einen Überblick über die Bauabläufe gegeben. Für das Festspielzentrum, das als Begegnungszentrum für Kulturinteressierte gedacht ist und auf dem Areal hinter der Pferdeschwemme errichtet wird, muss eine rund siebeneinhalb Meter tiefe Grube für einen unterirdischen, multifunktionalen Veranstaltungssaal gegraben werden. Die alten, an der Pferdeschwemme angrenzenden Gebäude werden abgerissen, wie Projektleiter Michael Brandauer erläuterte. In der Mitte des Innenhofes entsteht ein gläserner Pavillon, im Schüttkasten, der umgebaut wird, werden der Ticketverkauf und die Information untergebracht. Hochstrebende Tore öffnen jeden Morgen und schließen jeden Abend dieses "Festspielzimmer", erklärte Architekt Stefan Marte vom Architekturbüro Marte.Marte.

Festspielpräsidentin Kristina Hammer bedankte sich bei Mäzen Hans-Peter Wild, der die Errichtung des Festspielzentrums um zwölf Millionen Euro zur Gänze finanziert. Der Zugang zu den Salzburger Festspielen werde damit greifbarer und spürbarer für die Menschen dieser Stadt und ihre Besucherinnen und Besucher, sagte Hammer. Sie zeigte sich wie der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz erleichtert, dass nach der rund fünfjährigen Planungsphase, erschwert durch die Corona-Pandemie und einer 40-prozentigen Baukostensteigerung seit 2019, nun tatsächlich der Baustart erfolgt. Crepaz sagte, er freue sich, eine der zentralen kulturellen Infrastrukturen des Landes in die Zukunft führen zu können. "Für mich ist das eine Lebensaufgabe."

Während der Bauarbeiten für das Festspielzentrum wird eine Ampel vor dem Neutor positioniert. Die Einengung im Baustellenbereich wird je nach Bauphase unterschiedliche Fahrstreifen betreffen. Der Radfahrverkehr ist weiterhin möglich, und ein Fußgängerweg zwischen Herbert-von-Karajan-Platz und Neutor bleibt erhalten. Mit dem Festspielzentrum werde eine Verbindung zum Festspielbezirk geschaffen, der öffentliche Bereich werde erweitert, so Crepaz. Er zeigte sich aufgrund von positiven, politischen Signalen zuversichtlich, dass der Bereich am Herbert-von-Karajan-Platz auf Dauer verkehrsberuhigt wird.

Crepaz gab auch einen Überblick über weitere Bauschritte. Gleichzeitig mit dem Bau des Festspielzentrums - das Kartenbüro übersiedelt während der Bauphase ab 7. Oktober in die Wiener Philharmoniker-Gasse 3 - starten auch die Baumaßnahmen für die Errichtung einer Kältezentrale im Großen Festspielhaus, die eine Klimatisierung auch während der Bauphase gewährleisten soll. Ebenfalls errichtet wird eine Trafo-Station im Großen Festspielhaus. Damit sollen der laufende Betrieb des Festspielhauses sichergestellt und zukünftige Bauarbeiten erleichtert werden. Bis zum Frühjahr 2026 sollen diese Maßnahmen abgeschlossen sein.

Im Jahr 2026 folgen die Hohlraumarbeiten für die Erweiterung des Festspielbezirks in den Mönchsberg, damit wird auch mehr Platz für die Festspielwerkstätten geschaffen. Mit der Errichtung der Zufahrt in den Berg verbunden ist auch eine Sperre des Neutors für den Verkehr. Projektleiter Brandauer rechnet mit einer Sperre von vier bis fünf Monaten. Ab Herbst 2027 wird das Große Festspielhaus saniert und das neue Werkstättengebäude errichtet.

Bis inklusive 2027 werden alle Häuser im Festspielbezirk bespielt, sagte Crepaz. Das Große Festspielhaus ist in den Jahren 2028 und 2029 wegen der Baumaßnahmen nicht bespielbar. Welche Ausweichspielstätten in Frage kommen, steht noch nicht fest. Wie das Programm für diese beiden Jahre gestaltet wird, werde mit Festspielintendant Markus Hinterhäuser besprochen. Ungewiss ist auch noch, ob die "Jedermann"-Tribüne auf dem Domplatz überdacht wird. Nach der Fertigstellung des Großprojektes, "Festspielbezirk 2030" mit aktuell veranschlagten Kosten von rund 400 Millionen Euro wartet mit der Sanierung der Felsenreitschule und des Hauses für Mozart schon das nächste Bauprojekt im Festspielbezirk, das 2033 abgeschlossen sein soll. Die Kosten dafür wurden heute noch nicht beziffert.

Kommentare