APA - Austria Presse Agentur

Bayern leitet Coronalockerungen ein

Nach monatelangen strikten Coronabeschränkungen leitet Bayern ab kommenden Montag reihenweise Lockerungen ein.

In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 dürfen dann die Außengastronomie - und zwar bis 22.00 Uhr -, Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos öffnen. Das entschied die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. Zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai soll auch Tourismus wieder möglich sein. In Kreisen und kreisfreien Städten mit stabilen Coronazahlen von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sollen dann Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen. Bei alledem gelten Hygienekonzepte, Masken- und Testpflichten - die Details werden nun von den zuständigen Ministerien erarbeitet. Das Gesundheitsministerium muss noch formal zustimmen.

Ministerpräsident Söder sagte zu den Lockerungen zu Pfingsten, Bayern sei nicht nur Tourismusland. Es sei auch psychologisch wichtig, eine Perspektive zu haben. Bereits ab Donnerstag wird Bayern vollständig gegen Covid-19 geimpfte Menschen mit negativ Getesteten gleichstellen und ihnen weitere Lockerungen zuerkennen. Unter anderem sollen Menschen mit vollständiger Corona-Impfung - also in der Regel mit zwei verabreichten Impfdosen - von Testpflichten und von den nächtlichen Ausgangsbeschränkungen befreit werden. Bei der Zahl der maximal erlaubten Kontakte werden vollständig Geimpfte nicht mitgezählt.

In Niedersachsen sollen ab kommender Woche in Kommunen mit Inzidenzwerten unter 100 erste Öffnungsschritte in Gastgewerbe und Handel erfolgen. Wie die Landesregierung am Dienstag in Hannover mitteilte, bereitet sie eine entsprechende Verordnung vor. Demnach dürfen dort alle Geschäfte ab Montag unter strengen Auflagen öffnen. Auch Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe sollen dann unter strikten Vorsichtsregeln schrittweise starten.

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Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) gelten sämtliche Angebote nur für vollständig Geimpfte, Genesene sowie Menschen mit einem tagesaktuellen negativen Coronatest aus qualifizierten Teststellen. Schnelltests für den Hausgebrauch reichen nicht. Dazu kommen noch Kapazitätsbegrenzungen und die Pflicht, Daten für etwaige Kontaktverfolgungen zu hinterlegen.

Gastronomen sollen laut Althusmann so zunächst nur Außenbereiche öffnen, bei günstiger Entwicklung sollen sie jedoch nach rund zwei Wochen in einem weiteren Schritt auch 50 Prozent der Plätze in Innenbereiche vergeben dürfen. Hotels können mit 60 Prozent ihrer Kapazität für Gäste öffnen, sofern diese bei der Anreise einen negativen Test vorweisen und täglich neue Tests machen. Zudem dürfen Hotels zunächst nur Gäste aus Niedersachsen beherbergen. Analoge Regeln gelten für Ferienwohnungen.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach von einem "engen Korsett an Sicherungsmaßnahmen", welche die geplanten Lockerungen begleiteten. Greifen werden die neuen Regeln prinzipiell nur in Landkreisen, die für fünf Werktage eine Sieben-Tage-Inzidenz von stabil unter 100 haben. Das entspricht den deutschlandweit geltenden Vorgaben des Bundesinfektionsschutzgesetzes.