APA - Austria Presse Agentur

Bei Demo in Wien Aufklärung von Kurdenmorden gefordert

Am Wiener Heldenplatz haben sich am Freitag zahlreiche Kurden und Unterstützer der Demokratischen Partei Kurdistan/Iran (PDKI) getroffen und gegen das iranische Regime demonstriert. Anlässlich des 30. Todestages von drei in Wien ermordeten Kurden wurde auch mehrfach gefordert, dass Österreich den Fall rund um die Kurdenmorde erneut untersuche. Unterstützung kam von Peter Pilz (Jetzt).

Mit Fahnen und Spruchbändern in den Händen nahmen schätzungsweise rund 130 Personen an der von der PDKI organisierten Kundgebung teil. Unterstützt wurde die Demonstration vom JETZT-Abgeordneten Peter Pilz, der irankritischen Plattform "Stop the Bomb" und "Asyl in Not". Begonnen wurde die Veranstaltung mit einer kurdischen Hymne und einer Schweigeminute für die drei in Wien ermordeten Kurden.

Vor 30 Jahren, am 13. Juli 1989, wurden in einer Wiener Privatwohnung der damalige Chef der PDKI, Abdul Rahman Ghassemlou, sein Stellvertreter Abdullah Ghaderi-Azar und der in Österreich eingebürgerte Kurde Fadel Rasoul bei einem Geheimtreffen mit Emissären der Teheraner Führung ermordet. Die Tatverdächtigen tauchten in der iranischen Botschaft unter und konnten nach Interventionen der iranischen Regierung unbehelligt ausreisen.

"Ich habe den Fall genau untersucht", erklärte JETZT-Abgeordneter Pilz, der sich jahrelang mit dem Fall beschäftigte, in seiner Rede am Wiener Heldenplatz. Mittlerweile sei er sich sicher, dass die österreichischen Sicherheitsbehörden bereits im Vorfeld von einem geplanten Attentat auf Ghassemlou gewusst hätten.

Seine Kritik, dass der PDKI-Chef nicht gewarnt wurde und dass die Tatverdächtigen ohne Konsequenzen aus Österreich ausreisen konnten, stieß bei der Kundgebung auf große Unterstützung. Für Pilz "ist klar: Die Österreichische Regierung und die damaligen Regierungsparteien haben die wirtschaftliche Beziehung zum Iran über den Schutz von Menschenleben gestellt." Mit Vehemenz forderte Pilz eine "Lösung der Kurdenfrage" um Frieden in den betroffenen Gebieten zu erreichen.