Beliebt und lang - Staatsoper feiert wieder Nurejew

Der Mix aus traditionellem Ballett und modernen Stücken ist beliebt
Sie ist lang und beliebt: Am Donnerstag hat sich die Ballettcompagnie der Wiener Staatsoper bei tropischen Temperaturen auf die Nurejew Gala am Freitag vorbereitet. Die Besucher der restlos ausverkauften Gala erwartet wieder der beliebte Mix aus traditionellem Ballett und modernen Stücken. Aber es ist auch Sitzfleisch gefragt: Das Schaulaufen der Compagnie wird wieder über vier Stunden dauern.

Als Dominique Meyer vor knapp zehn Jahren die Idee hatte, einen Galaabend ganz ins Zeichen des Balletttitanen Rudolf Nurejew zu stellen, war die Skepsis groß. Inzwischen ist der traditionelle Saisonabschluss aber zu einer der beliebtesten Vorstellungen überhaupt geworden, die Ballett-Fans aus ganz Europa anzieht. "Wir könnten sie drei, vier Mal aufführen und wären immer ausverkauft", sagte der Direktor der APA. Dementsprechend werden auch alle Tänzer des Hauses, die nicht verletzt oder in Babypause sind, auftreten. Unterstützt werden sie von internationalen Gastsolisten: Es tanzen Young Gyu Choi vom Amsterdamer Het Nationale Ballet sowie Anastasia Nuikina und Kimin Kim vom Ballett des Mariinski-Theaters.

Auch der prägende Ballettdirektor Manuel Legris selbst wird wieder auf der Bühne zu sehen sein. Gemeinsam mit seiner Entdeckung Nina Polakova wird er "Ochiba" (Choreographie: Patrick de Bana, Musik: Philip Glass), eine der moderneren Einlagen tanzen. Das durch den Roman "Seide" von Alessandro Baricco angeregte Stück hatte heuer übrigens seine Erstaufführung in Wien. "Das ist natürlich eine große Ehre für mich. Legris hat mich meine ganze Karriere lang sehr gefördert", sagte die Erste Solotänzerin.

Obwohl an dem Abend alle Stars des Ensembles nach oder miteinander auf der Bühne stehen, gibt es keinen Konkurrenzdruck. "Wir arbeiten die ganze Saison miteinander, es gibt eher eine große Unterstützung", beteuerte Polakova. Dieser Ansicht war auch der Erste Solotänzer Davide Dato: "Wenn ich ehrlich bin, vergleiche ich mich jeden Tag mit den anderen Tänzern." Nach seinem Kreuzbandriss bei der Gala vor zwei Jahren habe er eher im Hinterkopf, sich nicht erneut zu verletzen. "Ich habe aber eine sehr gute, verletzungsfreie Saison hinter mir."

Neben Klassikern wie Auszügen aus "Dornröschen" oder "Schwanensee" gibt es auch eine Reihe von Neuigkeiten wie den "Delirienwalzer" von Roland Petit oder der "Jockey-Tanz" aus "Von Sibirien nach Moskau" von August Bournonville. Der Pas de deux aus "Romeo und Julia" wird in der Fassung von Rudolf Nurejew gezeigt. Im dritten (und letzten) Teil des Abend wird dann der gesamte 3. Akt von "Sylvia" (Choreographie: Manuel Legris) aufgeführt.

Das Staatsopernballett tanzt mit großen Namen auf: Unter anderem treten die Ersten Solotänzer Olga Esina, Nikisha Fogo, Kiyoka Hashimoto, Liudmila Konovalova, Natascha Mair, Ketevan Papava, Nina Polakova, Denys Cherevychko, Davide Dato, Jakob Feyferlik, Robert Gabdullin, Roman Lazik und Vladimir Shishov auf. Für alle, die keine Karten mehr ergattern können, wird die Aufführung im Rahmen von "Oper live am Platz" ab 18.00 Uhr auf dem Herbert von Karajan-Platz vor der Oper übertragen.

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