Bergung toter Geiseln: Macron fordert Waffenstillstand

Emmanuel Macron fordert ein Ende des Nahost-Krieges
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich schockiert über den Fund von sechs getöteten Geiseln der Hamas im Gazastreifen geäußert.

Im Onlinedienst X bekundete er am Sonntagabend seine "Fassungslosigkeit und Empörung" über den Leichenfund. "Wir brauchen sofort einen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln, darunter unsere Landsleute Ohad Yahalomi und Ofer Kalderon", erklärte Macron. "Der Krieg muss aufhören."

Die Leichen der Geiseln waren nach Angaben der israelischen Armee am Samstag in einem Tunnel bei Rafah im Süden des Gazastreifen geborgen worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren die vier Männer und zwei Frauen "ungefähr 48 bis 72 Stunden" vor der gerichtsmedizinischen Untersuchung am Sonntag "von Hamas-Terroristen mit mehreren aus nächster Nähe abgefeuerten Schüssen ermordet worden".

Bei ihrem Großangriff auf zahlreiche Orte im Süden Israels hatten Kämpfer der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober nach israelischen Angaben 1.205 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Knapp elf Monate später befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch immer 97 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen, 33 von ihnen sind demnach tot.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei seit Oktober mehr als 40.700 Menschen getötet. Seit Monaten bemühen sich die Vermittler USA, Katar und Ägypten vergeblich um ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas über eine Feuerpause und die Freilassung der Geiseln.

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