Berichte über iranisches Mordkomplott gegen Trump

Teheran wirft Trump Verwicklung in Tötung von General Soleimani vor
Wegen Hinweisen auf ein angebliches iranisches Mordkomplott gegen Donald Trump gibt es laut US-Medienberichten bereits seit Wochen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen für den Ex-Präsidenten.

Der Sender CNN und andere Medien berichteten am Dienstag, es bestehe aber kein Zusammenhang mit dem Attentat auf Trump am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt, bei dem der 78-Jährige durch eine Kugel leicht am Ohr verletzt worden war. Die iranische Regierung wies die Berichte scharf zurück.

Laut CNN hatten die US-Behörden aus einer "menschlichen Quelle" Hinweise auf einen iranischen Plan zur Ermordung Trumps erhalten. Daraufhin habe der für die Sicherheit amtierender und früherer US-Präsidenten zuständige Secret Service seine Schutzmaßnahmen für den Republikaner erhöht.

Der Nationale Sicherheitsrat der USA erklärte zu diesen Berichten, er verfolge iranische Drohungen gegen die frühere Trump-Regierung seit Jahren. Teheran wolle Rache dafür üben, dass die USA im Jahr 2020 den damaligen Kommandanten der Al-Quds-Brigaden, Qassem Soleimani, bei einem Drohnenangriff im Irak getötet hatten. Der Angriff war vom damaligen Präsidenten Trump angeordnet worden.

Die US-Regierung betrachte diese iranischen Racheabsichten als Sicherheitsangelegenheit von "höchster Priorität", betonte die Sprecherin des im Weißen Haus angesiedelten Sicherheitsrats, Adrienne Watson. Die Ermittlungen zu dem am Samstag in Butler im US-Staat Pennsylvania verübten Attentat hätten jedoch keine Verbindungen des Schützen zu "irgendeinem Komplizen und Mitverschwörer, sei es aus dem Inland oder Ausland", ergeben, fügte sie hinzu.

Der Secret Service äußerte sich nur sehr allgemein zu den Berichten über die angebliche iranische Bedrohung gegen Trump. Die US-Behörden erhielten ständig neue Informationen über potenzielle neue Bedrohungen, erklärte ein Sprecher. Es würden Maßnahmen ergriffen, um die Ressourcen nach Bedarf anzupassen.

Die iranische Vertretung bei der UNO nannte die Berichte "aus der Luft gegriffen und bösartig". Der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, erklärte, der Iran "bestreitet energisch jegliche Verwicklung in den kürzlichen bewaffneten Angriff auf Trump" - auch wenn den US-Angaben zufolge das Attentat vom Samstag nichts mit dem angeblichen iranischen Komplott zu tun hat.

Der iranische Außenamtssprecher betonte aber auch, dass Teheran entschlossen bleibe, Trump wegen seiner "direkten Rolle" bei der Tötung von General Soleimani "rechtlich zu belangen".

Die Berichte über das angebliche iranische Komplott kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem der Secret Service wegen des Attentats auf Trump massiv in der Kritik steht. Präsident Joe Biden ordnete eine umfassende Untersuchung der Sicherheitsmaßnahmen bei der Veranstaltung in Butler an.

Auch wenn dieser nur knapp fehlgeschlagene Mordversuch offenbar nichts mit den angeblichen iranischen Plänen zu tun hatte - die wegen der Hinweise auf solche Pläne angeblich verschärften Sicherheitsmaßnahmen konnten jedenfalls nicht verhindern, dass sich der mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnete Schütze in nur rund 150 Meter Entfernung von Trump auf einem Dach postieren konnte.

Bei dem Attentat war Trump, der zwei Tage später beim Parteitag seiner Republikaner offiziell zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November ernannt wurde, nur knapp dem Tod entgangen. Hingegen wurden ein Zuschauer getötet und zwei weitere Männer im Publikum schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde vom Secret Service erschossen.

Als den mutmaßlichen Attentäter identifizieren die Behörden den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Pennsylvania. Nach ihren bisherigen Erkenntnissen handelte er alleine.

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