APA - Austria Presse Agentur

Berichterstattung nach Anschlag in Wien: Social-Media-UserInnen kritisieren Boulevard scharf

Nachdem "oe24" verstörende Bilder des Anschlags in Wien zeigte, wurde das Medium scharf kritisiert.

Nachdem es am Montagabend zu einem Anschlag in Wien kam, überschlugen sich die Medienberichte. Schnell wurden Theorien und unbestätigte Mutmaßungen laut, die in den sozialen Netzwerken und auch von Medien verbreitet wurden.

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Zahlreiche Videos des Anschlages kursierten in den sozialen Medien – teilweise enthielten sie verstörende Bilder. Und obwohl auch die Wiener Polizei ausdrücklich erklärte, dass man kein Material des Vorfalls teilen solle, da der Einsatz noch laufe, hielt all das Medien wie “oe24” nicht davon ab, Videos zu veröffentlichen, die unter anderem zeigen, wie ein Opfer des Anschlags erschossen wird. Auch “krone.at" wurde heftig für die Berichterstattung kritisiert.

Innerhalb kurzer Zeit kam es zu über 700 Beschwerden beim Österreichischen Presserat – wie der “Standard” berichtet, gingen noch nie so viele Beschwerden über einen Fall ein.

In den sozialen Medien überschlug sich die Kritik an der Vorgehensweise von “oe24” – selbst eine Petition zur Einstellung aller öffentlichen Förderungen für das Medium wurde erstellt.

Gegenüber dem “Standard” erklärte “oe24”-Herausgeber Wolfgang Fellner, dass man die Videos nach der Kritik um etwa 23 Uhr offline genommen habe. Er glaube, dass es “zum Verständnis dazugehöre, wie der Todesschütze agiert hat.”

Nachdem in den sozialen Medien die Wogen hochgingen und auch Unternehmen kritisiert wurden, die Werbung auf “oe24” schalten, wurde bekannt, dass Billa und Spar ihre Werbung auf “oe24” gestoppt haben. Billa hat außerdem die Werbung auf “krone.at" gestoppt.