Berlusconi gründet nach Wahlschlappe Partei "Altra Italia"

Neue Partei statt Abschied von der Polit-Bühne
Nach der Pleite seiner konservativen Forza Italia bei der Regionalwahl in der mittelitalienischen Region Umbrien am vergangenen Sonntag gründet Italiens viermaliger Premier Silvio Berlusconi seine Partei neu. "Altra Italia" (Anderes Italien) wird die neue Gruppierung heißen. "Ich plane eine junge Organisation, die sich auf lokaler Ebene mit Bürgerlisten verbinden soll", teilte der 83-Jährige mit.

"Aus dieser Struktur soll mein Nachfolger gewählt werden", betonte Berlusconi nach Medienangaben vom Sonntag. Bisher habe er noch keinen Nachfolger gefunden, der das Ruder seiner 1994 gegründeten Forza Italia übernehmen könne.

Viele Kandidaten für seine Nachfolge an der Spitze der Forza Italia seien von der Partei nicht gut aufgenommen worden und hätten die Gruppierung inzwischen bereits verlassen. "Wer die Forza Italia verlassen hat, hat aber nie Erfolg gehabt", warnte Berlusconi.

Nach seinem Bruch der Forza Italia machte sich im September der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti, politisch selbstständig. Der Ex-Koordinator der Forza Italia gründete die Mitte-Rechts-Kraft "Cambiamo" ("Wechseln wir!"), mit der er bei Neuwahlen antreten will. Toti sieht sich als Konkurrent der Forza Italia, die seit den Parlamentswahlen 2018 mit einem starken Stimmenverlust zu kämpfen hat.

Die Berlusconi-Partei bekam zuletzt die aggressive Konkurrenz der Lega zu spüren, die einen entschlosseneren Rechtskurs eingeschlagen hat. Bei den Regionalwahlen in Umbrien am Sonntag stürzte die Berlusconi-Partei auf ein Rekordtief von fünf Prozent der Stimmen.

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