Beschuldiger in Bluttat von Kottingbrunn zurechnungsfähig

Beschuldigter wird als gefährlich eingestuft
Jener 31 Jahre alte Mann, der im Oktober 2019 in Kottingbrunn seine Frau (29), seine zweijährige Tochter und seinen elf Monate alten Sohn getötet haben soll, ist einem psychiatrischen Gutachten zufolge zurechnungsfähig. Der Sachverständige Manfred Walzl schätzte den Beschuldigten in seiner Expertise allerdings als gefährlich ein.

Bescheinigt wurde dem 31-Jährigen eine "kombinierte Persönlichkeitsstörung mit ausgeprägten narzisstischen bzw. auch dissozialen Anteilen" und ein Simulationsverhalten. Zudem sei davon auszugehen, dass der Mann "mit großer Wahrscheinlichkeit zu neuerlichen Tathandlungen mit schweren Folgen" neigen werde. Die Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gemäß Paragraf 21 Absatz 2 Strafgesetzbuch werde daher empfohlen.

Verteidiger Wolfgang Blaschitz kündigte die Einholung eines Privatgutachtens ein. Vor allem das in der Expertise festgehaltene mögliche Simulationsverhalten seines Mandanten möchte der Rechtsanwalt "nicht unwidersprochen lassen".

Der beschuldigte Familienvater mit türkischen Wurzeln soll seine Frau am 27. Oktober 2019 mit vier Messerstichen getötet haben. Die Tochter erlitt laut Obduktion zwei Stiche, der Sohn starb an den Folgen eines Erstickungsversuchs. Der 31-Jährige war geständig, gab aber bei der Tatrekonstruktion im Jänner an, Stimmen gehört zu haben. Nach einem Angriff auf einen Mithäftling in der Justizanstalt Wiener Neustadt wurde er nach Wien verlegt.

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