APA - Austria Presse Agentur

Betriebsstopp bei Grazer Maskenhersteller nach Coronafall

Beim Grazer FPP2-Maskenhersteller Aventrium ist am Mittwoch nach einem Corona-Infektionsfall sowie einem Verdachtsfall der Betrieb vorübergehend eingestellt worden, teilte das Unternehmen der APA mit. Ein externer Mitarbeiter, der für die Erweiterung der Produktion im Betrieb war, dürfte das Virus eingeschleppt haben. Nun will Aventrium den erst für in zehn Tagen geplanten Produktionsstart in einem neuen, noch größerem Werk in Deutschland vorziehen.

"Wir wollen kein Risiko eingehen", sagte Geschäftsführer Dominik Holzner. Sofort als bekannt wurde, dass der externe Mitarbeiter positiv getestet wurde, sei die Produktion eingestellt worden. Alle Mitarbeiter, die mit ihm zeitgleich am Betriebsgelände waren, werden nun durchgetestet. Bei einem eigenen Mitarbeiter habe ein Schnelltest ebenfalls schon auf eine Ansteckung hingewiesen. Die Ergebnisse der PCR-Tests bei den eigenen Mitarbeitern stünden aber noch aus.

Laut Holzner habe das Sicherheitssystem weitgehend gegriffen: Der Mann einer externen Firma, er sollte für die Erweiterung der Produktion Arbeiten verrichten, war Ende vergangener Woche offenbar vor seinem Zutritt zur Produktionshalle mit anderen am Gelände zusammengestanden und hatte mit ihnen gesprochen. Als er dann durch die Temperaturmessanlage ging, zeigte diese einen erhöhten Wert an. Ein Schnelltest schlug daraufhin ebenfalls an, schilderte der Geschäftsführer. Daraufhin wurde er sofort vom Gelände geschickt und machte einen PCR-Test.

Als das Testergebnis des externen Arbeiters tatsächlich eine Infektion zutage brachte, sei der Betrieb sofort eingestellt worden und alle Mitarbeiter, die mit ihm in Kontakt waren, mussten in Quarantäne. Insgesamt arbeiten rund 100 Männer und Frauen bei Aventrium in Graz, am gesamten Betriebsgelände herrscht Maskenpflicht. Jene, die nicht mit dem positiv getesteten Mann in Kontakt waren, sollen nun in den zwei Wochen Produktionsstopp bei der Erweiterung der Produktionsanlagen helfen.

Zudem will Holzner die geplante Inbetriebnahme des neuen Standorts nahe Frankfurt in Deutschland vorziehen, um Lieferengpässe zu vermeiden. Zuletzt wurden mehrere Millionen Stück Masken pro Woche in Graz produziert. Rund fünf Millionen habe man noch auf Lager. Mit Partnerunternehmen seien Vereinbarungen getroffen worden, weshalb die zugesicherten Lieferungen auch ohne Verzögerungen bei den Kunden ankommen sollten, versicherte der Geschäftsführer.

Nahe Frankfurt sollen ab Ende der Woche an die 90 Mitarbeiter die Produktion am neuen Standort hochfahren. Bis Ende des Jahres soll die Anzahl auf 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt werden. Der Maschinenpark soll bis 2022 noch von 15 auf 40 erhöht werden. "Wir sind bereits in Österreich die größten Hersteller von hochwertigsten FFP2-Schutzmasken. Mit Aufbau des Werkes in Frankfurt und der geplanten Erweiterung dieser neuen Betriebsstätte werden wir als Aventrium Health Care Germany in absehbarer Zeit die größten Masken-Hersteller Europas sein," so die ambitionierten Pläne des Steirers.