Betrugsprozess um "Alt-Wien"-Kindergärten startet

"Alt-Wien"-Verhandlung dürfte sich bis in den Spätherbst erstrecken
Ab Mittwoch wird am Wiener Landesgericht gegen den ehemaligen Betreiber der "Alt-Wien"-Kindergärten verhandelt, der bis zur Pleite seines Vereins im Sommer 2016 für seine neun Horte und 32 Kindergärten seitens der Stadt Wien eine Vollförderung kassiert hatte.

Von den seit 2009 lukrierten 36 Mio. Euro soll er in dreister Selbstbedienungsmanier 16 Mio. für rein private Zwecke verwendet haben. Die Anklage spricht von schwerem Betrug, Untreue und betrügerischer Krida.

Mitangeklagt sind die Kinder des Hauptangeklagten, die im Wissen um die aus kriminellen Machenschaften stammenden Gelder sich vom Vater einen luxuriösen Lebensstil und obendrein eine Ballettschule sowie einen Reitstall samt Bio-Heizung finanzieren haben lassen sollen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) unterstellt ihnen Geldwäsche. Eine ehemalige Mitarbeiterin des "Alt-Wien"-Betreibers soll wiederum für Scheinrechnungen in Höhe von rund 174.000 Euro verantwortlich gezeichnet und damit Verschleierungshandlungen gesetzt haben - für die Anklagebehörde hat sie damit Beihilfe zur Untreue begangen. Der Prozess ist vorerst bis Ende Oktober anberaumt, weitere Verhandlungstage im Spätherbst dürften folgen. Für den vormaligen "Alt-Wien"-Chef geht es im Fall einer Verurteilung um bis zu zehn Jahre Haft.

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