Betrugsverdacht um ungenießbares Fleisch in Steiermark

Schlachtbetrieb soll genussuntaugliches Fleisch verarbeitet haben
Bei einer Razzia in einem südsteirischen Schlachtbetrieb ist am Dienstag der Betriebsleiter wegen Verdunkelungsgefahr festgenommen und eine größere Menge Fleisch beschlagnahmt worden. Es liegt Betrugsverdacht vor: In dem Betrieb soll genussuntaugliches Fleisch, das eigentlich zur Tierkörperverwertung gehört hätte, verarbeitet worden sein.

Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung": Demnach wurde die Razzia samt Hausdurchsuchung am Dienstag vollzogen und der Verdächtige festgenommen. Er soll sich nicht geständig gezeigt haben. Unklar ist noch, ob das verarbeitete Fleisch gesundheitsschädlich ist. Die Untersuchungen wurden gerade erst eingeleitet, so Bacher.

Die FPÖ forderte am Mittwoch in einer Aussendung eine "vollständige politische Aufklärung des Fleischskandals". Sie kündigten Anfragen an Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sowie Innen- und Justizminister an. Konkret möchten die Freiheitlichen wissen, in welchen Regionen die Produkte des Schlachthofes vertrieben wurden, welche Gefahren bei Verzehr der Waren bestehen könnten, aber auch, ob es bereits in der Vergangenheit konkrete Verdachtsmomente gegen besagten Schlachthof gab und falls ja, warum diesen nicht nachgegangen wurde.

Zudem will die FPÖ in Erfahrung bringen, wie oft das Unternehmen in der Vergangenheit kontrolliert wurde: "Angesichts des hohen Gefährdungspotenzials erwartet sich die Bevölkerung auch seitens der politischen Verantwortungsträger umgehende Aufklärung. Gerade wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, besteht ein erhöhter Anspruch auf Transparenz und Information", so der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann.

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