Binder holt Europäischen Filmpreis für "Club Zero"-Musik

Binder kann sich freuen (rechts mit Attwenger-Kollege Falkner 2015)
Markus Binder hat mit seiner Musik zum Arthousedrama "Club Zero" seiner Partnerin Jessica Hausner einen der ungewöhnlichsten Soundtracks des Jahres geschaffen - und auch einen der erfolgreichsten. So holte der 60-jährige Oberösterreicher nun die Trophäe für den besten Soundtrack beim Europäischen Filmpreis. Dieser wird zwar erst am 9. Dezember in Berlin verliehen, einige Kategorien gab die Europäische Filmakademie als Ausrichter jedoch bereits am Donnerstag bekannt.

"Was diese Partitur auszeichnet, ist ihre Originalität. Sie ist bewusst nicht übermäßig raffiniert und ausgefeilt, sondern erzeugt einen rauen und unverwechselbaren Klang", begründete die Jury die Wahl von Binders Score. Binder, der auch als Teil des Duos Attwenger und als Autor erfolgreich ist, erhält die Ehrung offiziell bei der 36. Filmpreisgala.

Dies ist auch für sieben weitere Kategorien der Fall. So wurde ebenfalls am Donnerstag der Däne Rasmus Videbæk für den Historienfilm "The Promised Land" als bester Kameramann gewürdigt. Auch die besten Kostüme des europäischen Filmjahres sind laut Akademie in dem Werk zu erleben und stammen von Kicki Ilander.

Die Französin Laurent Sénéchal kann sich über die Schnitt-Ehrung für "Anatomie eines Falls" freuen, während Emita Frigato als beste Production-Designerin für den italienischen Film "La Chimera" gewürdigt wird. Die Ehrung für Make-up und Frisuren geht an das vierköpfige Team des spanischen Überlebensdramas "Die Schneegesellschaft", wobei hier auch Félix Bergés und Laura Pedro für die visuellen Effekte prämiert wurden. Und beim Sounddesign können sich Johnnie Burn und Tarn Willers für die Literaturverfilmung "The Zone of Interest" freuen.

Noch warten muss unter anderen der österreichische Schauspieler Thomas Schubert (30), der mit seiner Rolle in Christian Petzolds Film "Roter Himmel" als bester Darsteller für den Europäischen Filmpreis nominiert ist. Schuberts Konkurrenten sind Jussi Vatanen ("Fallende Blätter"), Josh O'Connor ("La Chimera"), Mads Mikkelsen ("The Promised Land") und Christian Friedel ("The Zone of Interest").

Bei den Darstellerinnen ist die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller gleich zwei Mal nominiert ("Anatomie eines Falls" und "The Zone of Interest"). Ihre Mitstreiterinnen sind Leonie Benesch aus dem deutschen Drama "Das Lehrerzimmer", die finnische Schauspielerin Alma Pöysti ("Fallende Blätter"), Eka Chavleishvili ("Blackbird Blackbird Blackberry") und Mia McKenna-Bruce ("How to Have Sex").

Als bester europäischer Film nominiert sind "Anatomie eines Falls" der französischen Regisseurin Justine Triet, "The Zone of Interest" des Briten Jonathan Glazer, die Tragikomödie "Fallende Blätter" des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki, "Grüne Grenze" von Agnieszka Holland und das Drama "Me Captain" vom italienischen Regisseur Matteo Garrone. Diese fünf Filmschaffenden wurden auch für die Auszeichnung als bester europäischer Regisseur vorgeschlagen. Und die österreichische Produktion "Hardly Working" des Kollektivs "Total Refusal" rittert um den besten Kurzfilm.

Diese Preisträger werden dann bei der Gala in Berlin am 9. Dezember enthüllt. Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 4.600 Mitglieder der Europäischen Filmakademie stimmen über viele Preisträgerinnen und Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Bereits fest steht, dass die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave mit dem European Lifetime Achievement Award ausgezeichnet wird. Und der ungarische Filmregisseur Béla Tarr ("Sátántangó", "Das Turiner Pferd") erhält den Ehrenpreis des Präsidenten und des Vorstands der Akademie.

(S E R V I C E - https://europeanfilmawards.eu)

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