APA - Austria Presse Agentur

Biontech-Forschungsleiterin Katalin Karikó erhält Exner-Medaille

Die Forschungsleiterin der deutschen Pharmafirma Biontech, Katalin Karikó, erhält die Wilhelm-Exner-Medaille.

Für ihre Arbeit an jener Lipid-Technologie, die eine der Grundlagen für die Entwicklung der modernen Covid-RNA-Impfstoffe bildet, erhält die Forschungsleiterin der deutschen Pharmafirma Biontech, Katalin Karikó, die Wilhelm-Exner-Medaille.

Die zweite derartige Auszeichnung des Österreichischen Gewerbevereins geht an die italienische "Pionierin der organischen Bioelektronik", Luisa Torsi, wie es in einer Aussendung heißt. Die Verleihung ist im November geplant.

Die Auszeichnung ist nach dem Wiener Techniker und Forstwissenschafter Wilhelm Exner (1840-1931) benannt. Die beiden heurigen Trägerinnen des 1921 – also vor genau 100 Jahren – gestifteten Preises hätten "mit ihren Erkenntnissen ganz im Sinne Exners entscheidende gewerbe-industrielle Entwicklungen angestoßen, unternehmerische Tätigkeit beflügelt und einen immanenten gesellschaftlichen Nutzen gestiftet", so der Generalsekretär des Gewerbevereins Stephan Blahut. Bisher haben 240 Frauen und Männern die Auszeichnung erhalten, darunter 23 NobelpreisträgerInnen.

Nanopartikel als Grundlage für Covid-Impfstoffe

Der an der University of Pennsylvania (USA) und bei der in Mainz ansässigen Pharmafirma tätigen Karikó gelang es in Zusammenarbeit mit KollegInnen, "die empfindlichen mRNA-Moleküle in Lipid-Moleküle zu verpacken.

Solche winzigen Nanopartikel kann man Tieren und Menschen injizieren, ohne eine gefährliche Immunreaktion auszulösen", heißt es. Dies sei etwa die Grundlage für Covid-19-Impfstoffen, aber auch für Medikamente gegen Krebs, Schlaganfälle oder Zystische Fibrose. Karikó ist seit 2013 "Senior Vice President" und Forschungsleiterin bei Biontech.

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Organische Elektronik

Torsi beschäftigt sich an der Universität Bari (Italien) mit vielen Bereichen der organischen Elektronik. Sie verbinde in ihrer Arbeit "elektronische und elektrochemische Sensoren, analytische Chemie, organische Halbleiter, Festkörper-Bauelemente-Physik, Materialchemie und -physik".

Diese Herangehensweise sei für neue Technologien im Gesundheitswesen wie zum Beispiel dünne, energieeffiziente Elektronik ebenso vielversprechend wie auch für flexible Displays für Smartphones.

Noch nicht entgegennehmen konnte die Exner-Medaille 2020 der "Pionier der 'expansion microscopy'", Edward Boyden, vom Massachusetts Institute of Technology (USA). Zusammen mit den beiden diesjährigen Laureatinnen soll er die Auszeichnung nun am 24. November in Wien erhalten.