APA - Austria Presse Agentur

Bischöfe appellieren an Regierung für Flüchtlingsaufnahme

Die Spitze der katholischen Kirche appelliert erneut und eindringlich an die Regierung, auf den griechischen Ägäis-Inseln untergebrachte Flüchtlinge im Rahmen einer geordneten europäischen Rettungsaktion aufzunehmen.

"Österreich soll sich jetzt daran beteiligen und dabei dem Beispiel Bulgariens, der Schweiz, Belgiens, Deutschlands und anderer Staaten in Europa folgen", heißt es in einer Erklärung der Bischofskonferenz nach deren Frühjahrsvollversammlung. "Dieses humanitäre Aufnahmeprogramm ist konkreter Ausdruck jener Werte, für die Europa und das Christentum stehen", argumentieren die Bischöfe. Aus persönlichen Gesprächen mit Bürgermeistern, Gemeinden, Pfarren und Initiativen wisse man, dass viele in Österreich bereit seien, diese Menschen aufzunehmen, zu betreuen und zu integrieren. "Die Kirche und viele Initiativen in ihrem Umfeld wollen sich daran beteiligen und haben gerade in letzter Zeit ganz konkrete Angebote und Vorschläge dazu gemacht."

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"Die österreichische Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten konkrete Schritte gesetzt, um der Not von geflüchteten Menschen im Norden Syriens, aber etwa auch in Griechenland oder in Bosnien-Herzegowina zu begegnen", zeigt die Bischofskonferenz aber auch Anerkennung. Die Hilfe vor Ort werde "ausdrücklich begrüßt", heißt es in der Erklärung.

Dass auch in Europa derartige Unmenschlichkeiten passierten, rücke leider - nicht zuletzt durch die Coronakrise - in den Hintergrund, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, im Gespräch mit der APA. Er spricht sich für einen "geordneten Eintritt" jener, denen auch Asyl zusteht, nach Österreich ein. Lob gab es für die im Justizministerium eingesetzte "Kindeswohlkommission" unter Irmgard Griss. Lackner: "Ich orte guten Willen."