Bischof bei Messerangriff in Australien verletzt
Nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters in Walkley etwa 30 Kilometer westlich von Sydney bildete sich eine Menschenmenge vor der assyrischen Kirche Christ The Good Shepherd. Sie verlangte zwei Zeugen zufolge die Auslieferung des Verdächtigen und warf mit Steinen. Ein Reuters-Reporter berichtete von Handgemenge mit am Ende mehr als 100 Polizisten.
Diese setzen Pfefferspray ein und die Menge auseinandertrieben. Der mutmaßliche Täter wurde an einen nicht genannten Ort gebracht. Zum Motiv lagen zunächst keine Angaben vor.
"Es herrschte so viel Wut, weil der Bischof von ihnen geliebt wird, auch von mir", sagte eine Anrainerin, die ihren Namen als Canny angab. "Er predigt über den Herrn und wir lieben den Herrn." Im Internet wurden Video-Aufnahmen veröffentlicht, auf denen zu sehen ist, wie ein Mann in einem schwarzen Pullover mehrfach auf Bischof Mar Mari Emmanuel einsticht.
Früheren Medienberichten zufolge wurde er während der Pandemie bekannt für eine harte Linie, als er etwa die Lockdowns als "Massensklaverei" geißelte. In einer online veröffentlichten Predigt erklärte er, die Vereinten Nationen seien von Satan gegründet worden. Einige seiner Predigten auf dem Kurzvideodienst TikTok wurden millionenfach abgerufen.
Der Angriff fand drei Tage nach dem Amoklauf eines Messerstechers in Sydney statt. Bei dem Angriff am Samstag in einem Einkaufszentrum waren sieben Menschen getötet worden. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hat der Täter offenbar psychische Probleme, ein terroristischer Hintergrund wurde ausgeschlossen. Australien verfügt über vergleichsweise strenge Waffengesetze, derartige Angriffe sind eher selten.
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