APA - Austria Presse Agentur

Bisher wurden 647 Personen wegen des U-Bahn-Essverbots ermahnt

Seit einem Jahr herrscht in allen Wiener U-Bahnen striktes Essverbot. Die Wiener Linien zogen am Montag eine positive Bilanz. Denn seit 15. Jänner 2019, als die Regelung in Kraft getreten ist, wurden bei rund 463 Millionen Fahrgästen nur 647 Personen ermahnt, weil sie sich nicht an die Regel gehalten haben. Strafen wurden keine ausgesprochen.

Eine Ausweitung des Banns von Kebab, Kipferl und Co. auf andere Öffis - also Bus oder Straßenbahn - sei nicht geplant, versicherte ein Sprecher der Wiener Linien auf APA-Nachfrage. Und Pönalen soll es auch weiterhin nicht geben, wenn man beim unerlaubten Mampfen erwischt wird. In den Stationsgebäuden selbst darf weiterhin gegessen werden.

Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) zeigte sich überzeugt, dass das Verbot den Wohlfühlfaktor der Fahrgäste steigert: "Wer will schon Pizzareste, Ketchup und Co. auf den Sitzen oder den Geruch einer Asia-Nudelpfanne im überfüllten U-Bahn-Zug? Ich freue mich wirklich, dass unsere Maßnahme - die in anderen Städten seit langem selbstverständlich ist - auch bei uns so gut angenommen wird."

Das Aus für die Nahrungsaufnahme in den Waggons war im September 2018 vorerst nur in der U6 eingeführt worden. Per Mitte Jänner 2019 wurde es auf alle U-Bahn-Linien ausgeweitet. Sima berief sich bei dieser Entscheidung auf ein Online-Voting der Wiener Linien, bei dem sich die Mehrheit der Teilnehmer für ein generelles Essverbot ausgesprochen hatte.

Weniger Erfolg hatte die Stadträtin mit einer anderen olfaktorischen Öffi-Initiative im vergangenen Sommer. Das Projekt der bedufteten U-Bahn-Züge wurde nach einer kurzen Pilotphase wieder eingestellt - das Gros der Fahrgäste war diesmal dagegen.