APA - Austria Presse Agentur

Bisher schon 2,5 Mrd. aus Arbeitnehmerveranlagung gezahlt

Bei der Arbeitnehmerveranlagung hat es laut einer Aussendung des Finanzministeriums erneut Rekordwerte gegeben. Bis Jahresmitte wurden demnach im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Anträge bearbeitet (2020, vor Umstellung der Finanzverwaltung: 3,2 Mio., 2022: 3,45 Mio.) Außerdem wurden im ersten Halbjahr bisher 2,5 Mrd. Euro Gutschriften aus der Arbeitnehmerveranlagung ausbezahlt (2020: 1,9 Mrd.).

Das Finanzamt Österreich besteht seit 1. Jänner 2021 als eigene Dienstbehörde innerhalb der neuen Gesamtstruktur der Finanzverwaltung. Die Finanzverwaltung hat laut Aussendung außerdem das Familienbeihilfeverfahren "FABIAN" digital weiterentwickelt, um Rückstaus bei der Auszahlung zu verringern. So werden etwa Studierendendaten nun automatisiert verarbeitet und die Familienbeihilfe seit Mitte Mai 2022 für vier Monaten nach Abschluss der Schulausbildung automatisch weiter gewährt, um eine durchgehende Auszahlung der Familienbeihilfe bis zu einem möglichen Studienbeginn zu garantieren.

Bei den Gründungsverfahren ist man laut Aussendung ebenfalls schneller geworden: Seit dem Jahr 2019 ist die Zahl der jährlichen Betriebsgründungen trotz Corona von 110.000 auf 131.000 stetig gestiegen, im ersten Halbjahr 2022 waren es 70.000 Fälle. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer lag im ersten Halbjahr bei 20 Tagen, damit war man zwei Tage schneller als noch vor drei Jahren. Die meisten Verfahren können laut Aussendung binnen weniger Tage abgearbeitet werden.

Im Rahmen der Corona-Pandemie gab es zahlreiche Zusatzaufgaben, etwa Steuerstundungen und Ratenzahlungsmodelle sowie Gutachten nach dem Covid-19-Förderungsprüfungsgesetz, mit denen die Rechtmäßigkeit von Zuschüssen aus den Coronahilfen kontrolliert werden soll. Um bei den Anträgen einen Überförderung auszuschließen, kann die COFAG auch bei der Finanzverwaltung ein Ergänzungsgutachten zu beauftragen. Dabei hat die Finanzverwaltung bereits über 74.000 Gutachten zur genaueren Prüfung abgeschlossen.

Nach 18 Monaten im Vollbetrieb steht laut Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) nur eine Evaluierung des neuen Finanzamt Österreich an, um die internen Verwaltungsabläufe weiter zu optimieren. Herausfordernd sei dabei - wie aktuell in fast allen Branchen der Arbeitswelt - die Rekrutierung von Mitarbeitern für das Finanzressort. "Hier werden wir auf jeden Fall auch ansetzen müssen", so Brunner.