APA - Austria Presse Agentur

Blümel Vorzugsstimmen-Sieger in Wien

Die Auswertung der Vorzugsstimmen in Wien ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber schon im derzeitigen Zwischenstand gibt es auf der Landesliste einen klaren Sieger: ÖVP-Landesparteiobmann Gernot Blümel erzielte bis dato 7.151 Nennungen. Weit abgeschlagen folgt SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi Wagner mit 3.654 Vorzugsstimmen.

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger - ebenfalls Wiener Spitzenkandidatin - erhielt 2.696 Vorzugsstimmen. Für Vorreihungen weiter hinten gereihter Kandidaten reichte es nicht: Die Listendritte der Grünen, Sigrid Maurer, blieb mit 3.602 Nennungen ebenso weit unter den erforderlichen zehn Prozent der Parteistimmen wie Philippa Strache: Die FPÖ-Drittplatzierte hat nur 1.917 Nennungen - und muss, da die FPÖ nur zwei Landesmandate hat, hoffen, dass ein vor ihr gereihter Kandidat das Wahlkreismandat annimmt.

In den Regionalwahlkreisen der Kandidaten zeigt sich stimmenmäßig ein interessantes Bild: Die Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) erhielt laut derzeitigem Stand in ihrem Wahlkreis Süd-West (Hietzing, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Liesing) 7.028 Vorzugsstimmen. Das sind mit Abstand die meisten Vorzugsstimmen für einen Kandidaten in einem Regionalwahlkreis.

Der 2017 ausgeschiedene langjährige SPÖ-Mandatar Josef Cap ritterte unterdessen um das Grundmandat im Wahlkreis Nord-West (also in Ottakring, Hernals, Währing, Döbling) und damit das Comeback im Nationalrat. Bisher erhielt er 3.413 Vorzugsstimmen, was nicht genug sein wird - denn er bräuchte rund 4.000. Fix ist auch: Die frühere Staatssekretärin Muna Duzdar wird nicht ins Parlament einziehen. Dafür reichen ihre 2.239 Vorzugsstimmen im Regionalwahlkreis Wien Nord (Floridsdorf, Donaustadt) nicht.

Vorzugsstimmen-Siegerin in Wien Nord ist die bisherige Menschenrechtssprecherin des ÖVP-Parlamentsklubs, Gudrun Kugler, mit bis dato 2.600 Nennungen. Aufgrund der Vorzugsstimmen hätte sie den Sprung ins Parlament zwar nicht geschafft, aber sie ist ohnehin Listenerste.

Bei den Freiheitlichen erzielte Martin Graf bis dato knapp die meisten Vorzugsstimmen. Er trat als Spitzenkandidat in Wien Nord an und kam dort auf 1.937 Nennungen. Da die FPÖ ebenso wie die ÖVP dort ein Grundmandat erreichte, kann Graf unabhängig von der Zahl der Vorzugsstimmen in den Nationalrat einziehen.

Spannend ist auch, dass Meinl-Reisinger in ihrem Wahlkreis Innen-West (Innere Stadt, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund) 4.023 Vorzugsstimmen erzielte - und damit mehr als auf der Landesliste. Das gleiche ist bei Maurer der Fall: Sie kam - ebenfalls im Wahlkreis Innen-West - bisher auf 4.185 Nennungen. Ein Grund dafür wird sein, dass Wahlkreiskandidaten am Stimmzettel aufgedruckt sind und nur angekreuzt werden müssen - während man die für Vergabe einer Landes- oder Bundes-Vorzugsstimme den Kandidaten selbst eintragen muss.

Das endgültige Wahlergebnis für Wien und damit die endgültige Zahl der Vorzugsstimmen werden erst morgen, Donnerstag, feststehen. Es müssen nämlich noch rund 16.000 Wahlkarten bzw. Briefwahlkarten ausgezählt werden, die in fremden Regionalwahlkreisen zur Stimmabgabe verwendet wurden. Inwiefern es nach der Auszählung noch zu Vorreihungen kommen könnte, wollte ein Sprecher des für Wahlen zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ) auf APA-Nachfrage am Mittwoch nicht prognostizieren.