APA - Austria Presse Agentur

Böller-Nutzung bei Lichterfest in Neu-Delhi wird bestraft

Wer in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi das anstehende hinduistische Lichterfest Diwali mit Feuerwerk feiert, dem droht Gefängnis. Der Kauf von und das Feiern mit Böllern könne mit einem Bußgeld von bis zu 200 Rupien (rund 2,50 Euro) und sechs Monaten Gefängnis bestraft werden, sagte der Umweltminister der Stadt, Gopal Rai, am Mittwochabend. Der Grund dafür sei die aus dem Abwerfen von Böllern resultierende Feinstaubbelastung, führte er aus.

Diwali ist für viele Hindus, die die Mehrheitsbevölkerung Indiens stellen, so wichtig wie für viele Christen das Weihnachtsfest. Böller gehören für viele Feiernde dazu. Die Luftqualität in der Megametropole gehört aber zu den schlechtesten der Welt, vor allem im Winter. Die Feinstaubbelastung in und um Neu-Delhi liegt dann jeweils um ein Vielfaches über den als akzeptabel angesehenen Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Zu den Gründen für diese hohe Belastung zählt neben den Diwali-Böllern auch, dass etwa zeitgleich Bauern in den umliegenden Bundesstaaten Erntereste verbrennen, um schnell und kostengünstig wieder anbauen zu können. Dazu kommen die Abgase von vielen Autos, der Industrie, Staub von Baustellen und Müllverbrennungen.

Sowohl für Diwali-Böller als auch das Erntereste-Verbrennen gelten eigentlich schon länger Verbote - nur wurden diese bisher kaum exekutiert. Viele in der Hauptstadt sehen die Luftverschmutzung auch nicht als großes Problem. Und besser gestellte Menschen leisten sich Luftreiniger, um die Luft in den Häusern sauber zu halten.

Der Umweltminister kündigte nun zudem an, dass auch die Produktion, die Lagerung und der Verkauf von Feuerwerk mit einem Bußgeld von 5.000 Rupien (rund 60 Euro) und drei Jahren Gefängnis bestraft werden können. Zudem soll es Aufklärungskampagnen um das Diwali-Böller-Verbot geben. Mehr als 400 Teams unter anderem aus Polizeimitarbeitern sollen das Verbot umsetzen. Diese hätten seit dem vergangenen Sonntag knapp 3.000 Kilo Böller sichergestellt.