APA - Austria Presse Agentur

Börsen beenden zweites Coronajahr 2021 im Plus

Das bereits zweite Coronajahr 2021 war für die internationalen Börsen kein schlechtes. An den meisten Märkten ging es bergauf, teils sogar recht kräftig. Beigetragen haben dazu vor allem die Erholung der weltweiten Konjunktur und die weiterhin großzügigen Hilfsprogramme seitens der Fiskalstaaten und der Notenbanken. Mit dem starken Aufschwung kamen jedoch auch Lieferengpässe und Inflation, zudem gab es immer wieder Unsicherheiten rund um neue Coronavarianten.

Die Märkte trotzten diesen Sorgen jedoch vorerst, an den großen Börsen blieb heuer ein deutliches Plus übrig. In Europa steht der Euro-Stoxx-50 aktuell bei einem Jahresplus von rund 21 Prozent, beendet das Börsenjahr jedoch erst morgen. Auch an der Londoner Börse findet am Freitag noch Handel statt, derzeit steht beim britischen FTSE-100 Index ein Plus von knapp 13 Prozent unterm Strich.

Der deutsche DAX legte seit Jahresbeginn rund 16 Prozent zu und beendet das Jahr damit das neunte Mal in zehn Jahren im grünen Bereich. Der Wiener Leitindex ATX ging mit einem Plus seit Jahresbeginn um klare 39 Prozent aus dem Handel, der ATX Total Return (inklusive Dividenden) verzeichnete ein Jahresplus von 44 Prozent.

In Asien ging der Tokioter Nikkei-Index mit einem Jahresplus von 4,9 Prozent aus dem Handel, der Index steht damit so hoch wie seit 1989 nicht mehr. Im Vergleich zu den US-Börsen, wo die Technologiebörse Nasdaq auf ein Jahresplus von 22 Prozent zusteuert, ist der Zuwachs allerdings eher moderat. Auch der bekannteste US-Index, der Dow Jones Industrial Average, der am Freitag seinen letzten Handelstag hat, steht aktuell mit rund 20 Prozent im Plus.

Im kommenden Jahr dürfte das Umfeld für die Märkte zunehmend schwieriger werden, denn die Sorgen aus dem heurigen Jahr werden laut Analysten bleiben, während die fiskal- und geldpolitische Unterstützung weniger werden dürfte. Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung der Omikron-Variante sind die weltweiten Infektionszahlen in den vergangenen sieben Tagen auf Rekordhöhen geklettert.

Neben der Pandemie wird auch die Inflation im kommenden Jahr ein großes Thema bleiben. Im November erreichte die Inflation heuer weltweit neue Rekordwerte mit 6,8 Prozent in den USA und 4,9 Prozent in der Eurozone im November. Die meisten Ökonomen sehen den Gipfel bei der Teuerung zwar schon überschritten, die internationalen Notenbanken geraten dennoch zunehmend unter Handlungsdruck.

Experten sehen ein Auseinanderdriften der Geldpolitik in der Eurozone und in den USA. Während die US-Notenbank Fed den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik bereits für 2022 mit insgesamt drei Zinsschritten angekündigt hat, wird für die Europäische Zentralbank (EZB) noch keine Leitzinserhöhung erwartet. Die dürfte jedoch ihre Wertpapierkäufe zurückfahren.