APA - Austria Presse Agentur

Brand bei französischem Cloudanbieter führt zu Datenverlust

Diese Woche brannte es bei Europas größtem Cloud-Anbieter OVHCloud. Zwei von vier Serverhallen in Straßburg waren betroffen, eine brannte ganz nieder, die andere teilweise. Das betraf bis zu 16.000 Kunden, teilte das Unternehmen selber mit. Laut Medienberichten gingen 3,6 Millionen Webseiten zumindest kurzzeitig offline. Zahlreiche Kunden verloren alle Daten. Denn Backups gab es bei OVH nur gegen Extragebühr - die viele im Glauben an die Sicherheit der Cloud einsparten.

Zu den prominenteren Opfern gehörten das Centre Pompidou, der französische Bitcoinanbieter Coinhouse, die offizielle Webseite der französischen Regierung, data.gouv.fr oder die britische Computerspielfirma Facepunch mit dem Survival-Spiel Rust. Letztere meldete ebenso den Totalverlust ihrer Daten wie die französische Großkanzlei Leroi & Associés.

Nach Angaben der Webseite Journaldunet haben aber auch manche Kunden mit Backup alle Daten verloren. Denn auch die Backup-Server seien in einer anderen Halle des gleichen Datenzentrums gestanden und vom Feuer ebenfalls betroffen. Wie viele Unternehmen ihre Daten endgültig verloren haben wird erst erhoben. OVH hofft, im Laufe der Woche den Kunden an dem Standort wieder Dienste anbieten zu können.

Die 1999 von Octave Klaba gegründete französische OVH, später umbenannt in OVHCloud, hat über 260.000 Server in mehr als zwanzig Rechenzentren und ist europäischer Marktführer im Hosting-Bereich. Das Unternehmen war einer der Hoffnungsträger für eine europäische Antwort auf die Cloudangebote der Internetriesen aus den USA und China.

OVHCloud hatte erst vor kurzem bekanntgegeben den Weg an die Börse anzustreben und dabei auf eine Bewertung mit mehr als einer Mrd. Euro gehofft.