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Brasilien will AfghanInnen humanitäre Visa gewähren

Brasilien wird Menschen aus Afghanistan nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban unter bestimmten Bedingungen humanitäre Visa erteilen.

Dies gilt etwa für Menschen, die von "schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte (...) in Afghanistan" betroffen sind, wie aus einer Mitteilung vom Samstag hervorgeht.

Der brasilianische Außenminister Carlos França und Justizminister Anderson Torres unterzeichneten demnach einen Erlass, der die Erteilung von befristeten Visa und Aufenthaltsgenehmigungen regelt. Anträge etwa von Frauen und Kindern würden dabei besonders berücksichtigt.

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Wie viele AfghanInnen Brasilien aufnehmen will, blieb in der Mitteilung offen. Das Visum kann nur außerhalb Brasiliens beantragt werden, die nächste brasilianische Botschaft in der Nachbarschaft Afghanistans befindet sich in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad.

Auch andere Länder der Region haben angekündigt, AfghanInnen aufzunehmen oder bereits aufgenommen. So kamen im August mehr als 200 Menschen aus Afghanistan in Mexiko an, unter ihnen fünf junge Frauen, die dem international bekannten Robotik-Team "Afghan Dreamers" angehören, und JournalistInnen sowie Ortskräfte internationaler Medien.

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Kolumbien wird 4000 AfghanInnen vorübergehend beherbergen und ist damit eines von 15 Ländern, die sich an diesem von den USA finanzierten Programm beteiligen. Lateinamerikanische Länder wie Mexiko haben immer wieder große Flüchtlingskontingente aufgenommen, beispielsweise während des Spanischen Bürgerkriegs, der Nazidiktatur oder der Herrschaft der Militärjuntas in Südamerika.