APA - Austria Presse Agentur

Buckelwal verirrte sich in die Gewässer vor Montreal

Hunderte Kilometer von seinem natürlichen Lebensraum entfernt hat sich ein Buckelwal in die Gewässer vor Montreal verirrt. Der riesige Wal, dessen Alter auf zwei bis drei Jahre geschätzt wird, wurde am Wochenende im Sankt-Lorenz-Strom vor der Skyline der kanadischen Metropole gesichtet. Laut Experten könnte er sich auf der Suche nach Beute in für ihn ungewohnte Bereiche begeben haben.

Es handle sich mutmaßlich um denselben Wal, der bereits einige Tage zuvor flussabwärts nahe der Stadt Quebec gesichtet worden sei, sagte Marie-Eve Muller, Sprecherin des Meeressäuger-Rettungsnetzwerks der Provinz Quebec. Muller zufolge verirrte sich der Wal möglicherweise auf der Suche nach Beute. "Manchmal treffen wir auf junge Wale oder Robben in Gebieten, die nicht ihre üblichen Territorien sind", sagte Muller. "Es ist möglich, dass der Wal seiner Beute gefolgt ist und dann seinen Weg fortgesetzt hat."

Es sei zudem möglich, dass sich der Wal mehrere Monate in Montreals Gewässern aufhalten werde - wegen der dortigen Schleusen und Stromschnellen könne er aber nicht noch weiter flussaufwärts Richtung Westen gelangen. Es sei aber nicht notwendig, mit einem Rettungsteam einzugreifen, um den Meeressäuger in seinen natürlichen Lebensraum zurückzugeleiten. "Im Moment ist der Wal gesund, er ernährt sich auf natürliche Art und Weise. Der beste Weg ist, der Natur ihren freien Lauf zu lassen", sagte Muller. Sie hoffe, dass das Tier von sich aus entscheidet, "den Weg zurück zu seinesgleichen" zu schwimmen.