APA - Austria Presse Agentur

Budget-Defizit sank auf knapp sechs Prozent

Nach dem Rekorddefizit 2020 ist der Abgang im Vorjahr wieder ein wenig zurückgegangen. Von der Einhaltung der Maastricht-Kriterien ist Österreich bedingt vor allem durch die Corona-Pandemie mit einem Defizit von 5,9 Prozent des BIP aber weit entfernt, zeigen aktuelle Zahlen der "Statistik Austria". 2020 war das Defizit bei 8,0 Prozent gelegen.

Der öffentliche Schuldenstand erhöhte sich in absoluten Zahlen um 18,1 Mrd. Euro und betrug am Jahresende 334,1 Mrd. Euro. Die Schuldenquote sank 2021 dagegen von 83,3 leicht auf 82,8 Prozent.

Drei Sektoren des Staates wiesen ein Defizit aus. Während es im Bund und bei den Gemeinden einen Rückgang gab, stieg es bei den Ländern sogar noch an. Einen Überschuss konnte der Bereich Sozialversicherung bilanzieren.

Wie die am Freitag publizierten vorläufigen Ergebnisse der "Statistik Austria" zeigen, entsprechen die 5,9 Prozent Defizit, mit denen die Maastricht-Grenze von drei Prozent neuerlich deutlich überschritten wird, immerhin 23,9 Milliarden. Ursprünglich war die Regierung von einem Defizit von 6,3 Prozent ausgegangen.

Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas erläuterte, dass die Gesundheitskrise die Staatsausgaben weiter anwachsen habe lassen, vor allem durch Ausgaben für Corona-Testungen und -Impfungen. Die Einnahmen seien wiederum durch die Erholung der Wirtschaft deutlich gestiegen.

Konkret erhöhten sie sich um 8,7 Prozent bzw. 16,1 Mrd. Euro. Der stärkste Anstieg ist mit 14,8 Mrd. Euro bei den Steuern und Sozialbeiträgen zu beobachten, die 2021 177 Mrd. Euro ausmachen. Die Körperschaftssteuer lieferte 2,7 Milliarden mehr, die Einkommenssteuer 2,4 Milliarden zusätzlich, die Mehrwertsteuer 2,6 Milliarden.

43 Prozent der Ausgaben des Staates entfielen 2021 auf den Sozialbereich, eine Steigerung von 4,1 Prozent. Die Subventionen blieben im Vorjahr mit 18,1 Milliarden auf sehr hohem Niveau, gingen aber um 0,9 Milliarden zurück. Die Investitionen zeigten einen Anstieg um 1,1 Mrd. Euro auf 14,0 Mrd. Euro. Die Zinsausgaben waren auch 2021 mit minus 0,6 Milliarden rückläufig.