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Bundesländer reduzierten Corona-Impfangebot weiter

Aufgrund der weiter sinkenden Nachfrage reduzieren die Bundesländer ihr Impfangebot weiter.

Etwas mehr als ein Monat war die ohnedies nur formal geltende Impfpflicht nun in Kraft, am Mittwoch hat die Regierung nun das Aus verkündet. Seit dem Inkrafttreten der Impfpflicht am 4. Februar haben sich österreichweit nur 26.018 bis dato ungeimpfte Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Seit Wochen geht die Zahl der Impfwilligen weiter zurück. Aufgrund der weiter sinkenden Nachfrage reduzieren die Bundesländer ihr Impfangebot weiter.

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In der vergangenen Woche sind täglich nicht mal 4.600 Impfungen verabreicht worden, mehr als 20.000 an einem Tag waren es zuletzt am 5. Februar, dem Tag nach Inkrafttreten der Impfpflicht. Nicht mal 70 Prozent der Gesamtbevölkerung verfügt über ein derzeit gültiges Impfzertifikat.

Das breiteste Impfangebot gibt es naturgemäß in der Bundeshauptstadt Wien. Ein "gewisser Grundstock" werde auch jedenfalls weiter aufrechterhalten bleiben. Das Aussetzen der Impfpflicht "wird keinen Beitrag zur Steigerung der Impfbereitschaft leisten", hieß es aus dem Hacker-Büro gegenüber der APA. Der Bedarf werde laufend evaluiert, die vorhandene, gut funktionierende Infrastruktur ermögliche ein zielgerichtetes Umplanen. Das Personal werde an den Bedarf angepasst.

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In der Steiermark wurde das Angebot an den Impfstraßen bereits Anfang März reduziert und auch im April werden die Tage, an denen die Impfstraßen geöffnet haben, weiter eingeschränkt. Außerdem werden im April auch zwei der derzeit 17 Impfstraßen geschlossen. Laut Koordinator Harald Eitner werde man sich nun angesichts des Aussetzens der Impfpflicht mögliche weitere Reduktionen des Angebots im Mai und Juni, eventuell sogar noch für Juli genau ansehen. Allerdings müsse sowohl die Infrastruktur, als auch das Personal gehalten werden, um für den vierten Stich wieder hochfahren zu können, wenn es nötig ist. Derzeit werden in der Steiermark pro Tag, alle 17 Impfstraßen zusammengerechnet, nur noch etwa 500 Stiche gesetzt.

In Kärnten war bereits vor zwei Wochen verkündet worden, dass das Impfangebot des Landes wegen geringer Nachfrage zurückgefahren wird - und an diesem Plan werde man auch festhalten, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst auf APA-Anfrage. Bis 15. März wird in den Impfzentren in den Bezirksstädten nicht mehr von 8.00 bis 18.00 Uhr, sondern von 10.00 bis 18.00 Uhr geimpft, ab 16. März nur mehr von 12.00 bis 18.00 Uhr. Ab 1. April wird die Zahl der Impfstraßen zurückgefahren, bis Ende August wird es nur mehr zwei Impfzentren - in Klagenfurt und Villach - geben, in denen an Samstagen geimpft wird. Ab Anfang September könnten die Impfzentren dann wieder hochgefahren werden. Weiterhin geimpft wird allerdings bei den niedergelassenen Ärzten.

In Niederösterreich sind ab Mitte März laut Notruf Niederösterreich Impfungen in neun Landesimpfzentren sowie bei niedergelassenen Ärzten. Weiterhin unterwegs sein wird auch ein Impfbus, zwei Fahrzeuge bleiben im Stand-by-Betrieb. "In Niederösterreich wird es weiterhin ein flächendeckendes Impfangebot geben", hielt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Rande einer Pressekonferenz in St. Pölten fest. Die Öffnungszeiten der Landesimpfzentren wurden bereits reduziert, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Wegen möglicher weiterer Varianten in der Zukunft werden Angebote auf Stand-by gehalten. "Wir werden schauen, dass wir möglichst rasch die Impfangebote hochfahren können, wenn es gefordert ist", betonte Königsberger-Ludwig.

Seitens des Landes Tirol hieß es auf APA-Anfrage, dass das Impfangebot laufend evaluiert und eine "anstehende Anpassung" derzeit finalisiert werde. "Im Hinblick auf den aktuellen Bedarf werden aller Voraussicht nach Adaptionen vorgenommen", so das Land. Konkret sollen Öffnungszeiten und Standorte angepasst werden, wobei ein flexibles Ausweiten der Öffnungszeiten bzw. der Standorte entsprechend des Bedarfs - kurzfristig und im Hinblick auf die kommenden Monate - weiterhin gewährleistet bleibe. "Mögliche Änderungen fußen auf umfassenden Bedarfs- und Prognoseanalysen und werden jedenfalls so gestaltet, dass der zu erwartende Zulauf abgedeckt ist und eine Erhöhung der Kapazität jederzeit wieder möglich ist. Vonseiten des Landes wird in Kürze dazu informiert werden", wurde angekündigt.