Bundestagswahl: SPD führt knapp vor CDU/CSU

Reactions to the first exit polls from Social Democratic Party candidate Olaf Scholz and supporters at the party headquarters
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich hocherfreut über das Abschneiden seiner Partei bei der deutschen Bundestagswahl geäußert.

"Natürlich freue ich mich über das Wahlergebnis", sagte Scholz am Sonntagabend in Berlin. "Das ist ein großer Erfolg." Viele Wählerinnen und Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie einen "Wechsel in der Regierung" wollten und dass der nächste Kanzler Olaf Scholz heißen solle.

Die deutsche Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat das mutmaßliche Abschneiden ihrer Partei als das "historische beste Ergebnis" gelobt. Nach Hochrechnungen vom frühen Sonntagabend können die Grünen mit fast 15 Prozent der Stimmen rechnen. Das bisher beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Deutschland erreichte die Ökopartei 2009 mit 10,7 Prozent.

"Wir sind erstmals angetreten, um als führende Kraft dieses Land zu gestalten", sagte Baerbock bei der Wahlparty ihrer Partei in Berlin. "Wir wollten mehr", räumte sie ein. Das habe nicht geklappt, auch aufgrund eigener Fehler - ihrer Fehler, wie sie präzisierte.

Der CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet will trotz des schwachen Abschneidens bei der deutschen Bundestagswahl versuchen, eine unionsgeführte Regierung zu bilden. "Eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung. Und deshalb werden wir alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden", sagte Laschet am Sonntagabend in Berlin.

"Deutschland braucht jetzt eine Zukunftskoalition, die unser Land modernisiert." In einer solchen Koalition müsse sich jeder Partner wiederfinden mit seinen Schwerpunkten. Zugleich sagte Laschet: "Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein." Der Ausgang sei jedoch völlig unklar. "Es wird ein langer Abend."

Die deutsche Union hat laut ersten Prognosen und Hochrechnungen deutliche Verluste von rund sieben Prozentpunkten erlitten. Die mitregierende SPD konnte hingegen rund fünf Prozentpunkte zulegen. Laut den Hochrechnungen lagen beide Parteien Kopf an Kopf, eventuell mit leichter Führung der Sozialdemokraten, die Vizekanzler Olaf Scholz als Kanzlerkandidat aufgestellt hatten.

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