APA - Austria Presse Agentur

Burgenländer nach Mordversuch an Schwester vor Gericht

Wegen versuchten Mordes an seiner Schwester ist am Mittwoch ein Burgenländer in Eisenstadt vor Gericht gestanden. Der 56-Jährige soll letzten Herbst in Halbturn (Bezirk Neusiedl am See) mit dem Stiel eines Vorschlaghammers auf die Frau eingeschlagen haben. Sie erlitt dabei Verletzungen unter anderem am Kopf. Der Angeklagte bekannte sich zum Tötungsvorsatz nicht schuldig, die Staatsanwaltschaft beantragte die Einweisung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Der Angeklagte, er ist nach einem Schlaganfall leicht beeinträchtigt, hatte mit seinen beiden Schwestern laut Anklage schon lange ein schwieriges Verhältnis. Als er beobachtete, dass die Frauen am Nationalfeiertag des Vorjahres (26. Oktober) ein vom Onkel an sie beide geschenktes Haus zu entrümpelten, sei er in Rage geraten. Der Mann fuhr zu dem Haus, schlug dort mit dem 80 cm langen Stiel eines Vorschlaghammers auf das Opfer ein und soll dabei "Ich erschlage Dich, ich hau so lange hin, bis Du hin bist" gerufen haben.

Der Angriff auf der Straße wurde von mehreren Zeugen beobachtet, die der Frau zur Hilfe eilten. Die Verteidigung zeichnete das Bild eines Sonderlings, der früher von seinem Vater unterdrückt worden sei. Der Angeklagte habe bei den Schlägen keine Tötungsabsicht gehabt, so der Verteidiger. Jene auf den Kopf seien dem Mann "passiert" und außerdem: Wollte er jemanden töten, hätte er anstelle des Holzstocks ein Messer mitgenommen.

Der 56-Jährige bekannte sich vor Gericht nicht schuldig zur Tötungsabsicht. Am Tag der Tat befand sich der Onkel im Krankenhaus, er sei ein Messie gewesen, erklärte der Angeklagte. Als er sah, dass jemand das Haus ausräumte, ging er nachschauen und entdeckte die Schwester. Sie habe ihn ausgelacht und daraufhin habe er die Tatwaffe genommen und sie damit auf ihr Gesäß, Rücken und Hände geschlagen – als "Abreibung", wie er sagte. Den Stock habe er in dem Haus gefunden, auf den Kopf habe er sie nicht geschlagen, meinte der Beschuldigte. Die Frau habe die Mutter schlecht behandelt und ihn nur ausgenutzt. Das Opfer hingegen erklärte laut Anklage, der Bruder habe sie vor dem Haus überrascht. Auch soll er den Stock bereits zum späteren Tatort mitgenommen haben.