APA - Austria Presse Agentur

Burgenländer sehen in Causa Commerzialbank Versagen der FMA

Die Burgenländer sehen die Verantwortung in der Causa um die Commerzialbank Mattersburg (cb) mehrheitlich bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). Das hat eine Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek ergeben, die von der SPÖ Burgenland in Auftrag gegeben wurde und aus der mehrere Medien am Montag zitierten. 67 Prozent der Befragten orteten ein Versagen der FMA, nur 13 Prozent gaben an, dass die burgenländische Politik versagt habe.

Bei der Sonntagsfrage, welche Partei die Burgenländer wählen würden, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, gab es seit Bekanntwerden des Bilanzskandals vor allem bei ÖVP und FPÖ Veränderungen. Die SPÖ hält im Vergleich zu einer Umfrage im März weiterhin bei 51 Prozent, die ÖVP verlor vier Prozentpunkte und liegt bei 25 Prozent, die FPÖ legte um fünf Prozentpunkte auf 14 Prozent zu und die Grünen verzeichnen sieben Prozent (minus eins).

Bei einer Landeshauptmann-Direktwahl würde Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) laut der Umfrage, bei der von Anfang bis Mitte September 600 Burgenländer telefonisch oder online befragt wurden, auf 69 Prozent kommen. Dahinter liegen FPÖ-Landesparteichef Norbert Hofer (16 Prozent), ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz (11 Prozent) und Grünen-Obfrau Regina Petrik (4 Prozent).

Für ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas zeigt die von der SPÖ beauftragte Umfrage "wie hochnervös SPÖ-Landeshauptmann Doskozil seit Aufkommen des Mattersburger Bankskandals ist". Mit der Umfrage versuche er nun, das Stimmungsbild im Land zu beeinflussen.

Die FPÖ Burgenland zeigte sich unterdessen über ihr Plus erfreut. "Der Trend zeigt, dass die Richtung für die burgenländische FPÖ stimmt", betonte Hofer, der Anfang Oktober zu einer Arbeitsklausur lädt, um sich auf den politischen Herbst vorzubereiten. Die Umfrage zeige aber auch, dass die Burgenländer die Schuld bei der Bankenaufsicht in Wien sehen würden. "Das ist aber nicht der Fall. Die Verantwortung für den Bankencrash muss auf allen Ebenen herausgearbeitet werden", sagte Hofer.