APA - Austria Presse Agentur

Charaktereigenschaften der Hunde altern unterschiedlich

Die wichtigsten Charakterzüge bleiben einem Hund ein Leben lang erhalten, berichten Wiener Verhaltensforscherinnen. Wie bei Menschen verändern sich einige Eigenschaften der Vierbeiner aber auch mit dem Älterwerden.

Manche Verhaltensweisen wandeln sich eher in der Jugend, manche im fortgeschrittenen Alter, berichtet Zsófia Virányi vom Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit Kolleginnen im Fachjournal "Scientific Reports". Die Forscherinnen von der Vetmeduni und der Eötvös Loránd Universität in Budapest untersuchten die Persönlichkeitsmuster von 217 Border Collies unterschiedlichsten Alters (von sechs Monaten bis 15 Jahren) mit einem umfassenden Persönlichkeitstest (Vienna Dog Personality Test). 37 davon konnten sie vier Jahre später außerdem ein zweites Mal im Testumfeld beobachten.

Fünf Hauptpersönlichkeitsachsen recht konstant

Sie stellten fest, dass die fünf Hauptpersönlichkeitsachsen eines Vierbeiners unabhängig vom Alter recht konstant sind. Diese lauten: Sozialisierbarkeit und Gehorsam, Unabhängigkeit, Neugier, Problemlösungswillen, Frustrationstoleranz. "Die aktivsten Hunde in dieser Auswahl zum Beispiel gehörten nach vier Jahren immer noch zu den aktivsten Hunden", erklärten die Verhaltensforscherinnen in einer Aussendung.

Für dich ausgesucht

Manche Eigenschaften veränderten sich aber charakteristisch im Verlauf eines Hundelebens: "Zum Beispiel der Problemlösungswillen-Charakterzug, der beschreibt, wie aufmerksam ein Hund ist und wie gut er Aufgaben lösen kann, ändert sich im frühen Leben kaum, wird dann bis ungefähr zum sechsten Lebensjahr viel stärker, und bleibt dann ziemlich konstant", berichtet Virányi: "Die Neugier bleibt hingegen in jungen Jahren konstant hoch, beginnt mit drei Jahren leicht abzunehmen und tut dies bis ins geriatrische Alter." Unabhängiger wurden die Hunde ihr ganzes Leben lang, mit einem stärkeren Schub in der Pubertät.

Die Persönlichkeitsmerkmale wandeln sich also teilweise wie bei Menschen, erklären die Forscherinnen. Deshalb könnten "ihre besten Freunde", die ja deutlich schneller altern, ein gutes Modellsystem für Eigenschafts-Änderungen beim Menschen über die ganze Lebensspanne hinweg sein, meinen sie.