APA - Austria Presse Agentur

Charité: Zustand von Kremlkritiker Nawalny verbessert

Der Gesundheitszustand des Kremlkritikers Alexej Nawalny hat sich laut Berliner Klinikum Charité weiter verbessert. Er muss nicht mehr beatmet werden und kann sein Krankenbett zeitweise verlassen, teilte die Charité am Montag in Berlin mit.

Im Fall des vergifteten Nawalny fordert Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron indes eine rasche Aufklärung der Umstände und der Verantwortlichkeiten. Der Präsident sprach in diesem Zusammenhang von einem "Mordversuch", wie der Élysée Palast am Montag in Paris nach einem Telefongespräch zwischen Macron und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin berichtete.

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Er sei in diesem Fall mit Deutschland solidarisch, erklärte Macron, der sich in der Affäre bisher öffentlich zurückgehalten hatte. Frankreich teile - auch auf Grund eigener Analysen - die Schlussfolgerungen mehrerer europäischer Partner, wonach der Nervengift-Kampfstoff Nowitschok als Ursache festgestellt wurde. Russland müsse nun im Rahmen einer glaubwürdigen und transparenten Untersuchung Klarheit schaffen, forderte Macron.

Die deutsche Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass zwei weitere Speziallabore in Frankreich und Schweden einen Nervengift-Kampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe als Ursache festgestellt hätten. Nawalny wird in Berlin behandelt. Der 44-Jährige gilt als einer der schärfsten Kritiker Putins.

Nawalny war am 20. August auf einem Flug in Russland zusammengebrochen und in eine Klinik in Sibirien gebracht worden. Später wurde er auf Drängen seiner Familie in die Charité verlegt. Deutschland hatte nach Untersuchungen in einem Spezial-Labor der Bundeswehr mitgeteilt, sie sehe es als zweifelsfrei erwiesen an, dass Nawalny mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden sei.