APA - Austria Presse Agentur

Chefs in Coronazeiten mit mehr Arbeit und fast selbem Gehalt

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WDF) wollte von 626 Firmenchefs wissen, wie sie durch die Coronapandemie schreiten - die Antwort lautete: Viel zu tun, aber nicht mehr Geld. "Acht von zehn Führungskräften sagen, dass sie die Krise sehr herausgefordert bzw. gefordert hat. Das führt zu teils erheblicher Mehrarbeit. Damit hat sich die (subjektive) Belastung seit Sommer 2020 noch einmal deutlich gesteigert. Gesondert abgegolten wird das eher selten", so das Forum.

Immerhin: Ein Prozent der Führungskräfte meinte, dass sie viel weniger gearbeitet haben, neun Prozent etwas weniger. Noch einmal gestiegen sei seit dem vergangenen Sommer die Zahl der zu treffenden systemkritischen Entscheidungen bei den heimischen Führungskräften. "Das bestätigen 71 Prozent der Befragten", erklärte WDF-Vorsitzender Andreas Zakostelsky am Donnerstag in einer Aussendung.

Die Gesamteinkommen der Führungskräfte sind von 2019 auf 2020 um 2.700 Euro gestiegen und liegen damit bei 118.200 Euro netto - bei einem Durchschnittseinkommen aller Vollzeitbeschäftigten von knapp über 35.000 Euro netto. 2017 lag das Führungskräfteeinkommen noch bei 103.900 Euro, das Masseneinkommen bei 34.000 netto. Wobei sich der Abstand zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitern verringert hat. Lag er 2004 noch bei 25 Prozent, sind es nunmehr 16 Prozent.

Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), nutzte die Studie für den Hinweis, dass österreichische Managerinnen und Manager im europäischen und internationalen Vergleich eher unterdurchschnittlich verdienen, "was der Attraktivität für Spitzenkräfte durchaus nicht förderlich ist".