APA - Austria Presse Agentur

Ukraine-Krieg: Chemiefabrik in Sjewjerodonezk praktisch zerstört

Die Chemiefabrik im Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk soll durch russische Angriffe stark beschädigt worden sein.

Die Chemiefabrik Azot im schwer umkämpften Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk ist nach ukrainischen Angaben durch den russischen Artillerie- und Raketenbeschuss fast vollständig zerstört. Zuletzt seien durch den Beschuss ein Gebäude und das Pförtnerhaus zerstört worden. "Es gibt insgesamt auf dem Territorium des Chemiegiganten keine erhalten gebliebenen Verwaltungsgebäude mehr", schrieb der Militärgouverneur der ostukrainischen Region Luhansk, Serhij Hajdaj, auf Telegram.

Ähnlich Aussagen machte der Generalstab in seinem Lagebericht: "Die Kämpfe um die völlige Kontrolle über Sjewjerodonezk halten an", heißt es da. Der Gegner verlege weitere Raketenartillerie in das Gebiet. Generalstab und Hajdaj meldeten übereinstimmend die Abwehr eines Bodenangriffs auf den Sjewjerodonezker Vorort Solote.

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Die Kämpfe um die Stadt gingen unterdessen weiter. Russische Truppen haben inzwischen alle Wohnviertel in Sjewjerodonezk eingenommen, die ukrainischen Verteidiger verschanzten sich in der Industriezone rund um das Chemiewerk. Evakuierungsversuche von Zivilisten, die ebenfalls in der Anlage ausharren sollen, sind bisher gescheitert.

Laut Generalstab ist eine russische Offensive weiter westlich auf ein weiteres strategisches Ziel, den Ballungsraum Slowjansk, vorerst gescheitert. Der Versuch der Russen, die Ortschaft Bohoroditschne 20 Kilometer nördlich von Slowjansk schon am diesseitigen Ufer des Flusses Siwerskyj Donez unter Kontrolle zu nehmen, sei zurückgeschlagen worden.

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Russische Luftangriffe gibt es in Richtung Awdijiwka im Gebiet Donezk, heftigen Artilleriebeschuss im Süden der Ukraine an der Grenze zwischen den Gebieten Cherson und Mykolajiw, während die Ukrainer dort eigenen Aussagen zufolge mehrere Luftangriffe auf russische Stellungen flogen. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.