APA - Austria Presse Agentur

China-Geschäft von Adidas um 85 Prozent eingebrochen

Das Coronavirus hat das Geschäft von Adidas in China in den vergangenen Wochen fast zum Erliegen gebracht. Seit dem chinesischen Neujahr am 25. Jänner liege das Geschäft etwa um 85 Prozent unter Vorjahresniveau, teilte der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller am Mittwoch in Herzogenaurach mit.

Viele der eigenen Geschäfte und der Filialen von Handelspartnern seien seither geschlossen, in die übrigen kämen deutlich weniger Kunden. Auch in den Nachbarländern Japan und Südkorea sei die Zahl der Kunden gesunken. Außerhalb Chinas habe Adidas aber "noch keine wesentlichen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit ... feststellen können".

China sagt unterdessen die Teilnahme von Vertretern des Finanzministeriums und der Zentralbank am G-20-Treffen in Saudi-Arabien am kommenden Wochenende ab. Wie Reuters am Mittwoch aus dem Ministerium erfuhr, sollen jedoch chinesische Vertreter bei der Weltbank zu der Konferenz in Riad am 22. und 23. Februar anreisen.

Die Zahl der Coronavirus-Toten in China ist nach offiziellen Angaben bereits auf mehr als 2.000 gestiegen. Wegen der Krise wackelt auch der Zeitplan für den diesjährigen Volkskongress. Der für den 5. März vorgesehene Beginn der Jahrestagung der rund 3.000 Delegierten wird womöglich verschoben. Ein Ausschuss soll darüber am Montag entscheiden. Als Grund wird angeführt, dass die Eindämmung des Virus Priorität habe.

Wegen der Epidemie wurden schon mehr als zwei Dutzend Messen und Branchenkonferenzen wie die Automesse in Peking und weltgrößte Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC) in Barcelona abgesagt, wodurch möglicherweise Geschäfte in Milliardenhöhe entfallen.

Positiv wirkt sich die Krise auf die Kryptowährung Bitcoin aus. Diese ist wieder über die Marke von 10.000 US-Dollar (9.246 Euro) gestiegen. Die steigenden Unsicherheiten an den Börsen treiben die Kryptowährung seit Beginn des Jahres an. Zusätzlich profitieren dürfte das Blockchain-Geld zudem vom im Mai anstehenden "Halving"-Ereignis.

Zu Jahresbeginn notierte der Bitcoin-Kurs zeitweise noch unter 7.000 Dollar. Seither setzte die Kryptowährung zu einem Höhenflug an und kostete am Mittwochvormittag auf der europäischen Handelsplattform Bitstamp rund 10.050 Dollar, ein Plus von mehr als 40 Prozent.

Im Verlauf der letzten Woche hat die "Krypto-Leitwährung" zwar rund 2,4 Prozent eingebüßt. Vor rund einer Woche erreichte der Bitcoin bei 10.500 Dollar aber den höchsten Stand seit Herbst 2019. Der Gesamtwert aller bisher "geschürften" Bitcoins ist unterdessen heuer bereits um über 50 Mrd. auf rund 183 Mrd. Dollar gestiegen.

Trotz hoher Energiekosten und fehlenden realen Gegenwerts gilt der Bitcoin daher unter vielen Anlegern als Alternative zu klassischen Anlagen wie Aktien. Die Schwemme an Notenbankgeld und überteuerte Aktienkurse dienen dabei als Argument für steigende Risiken an den Börsen.