Eine Evergrande-Baustelle.

APA - Austria Presse Agentur

China rüstet sich für Evergrande-Kollaps

Mehrere chinesische Lokalregierungen haben einem Medienbericht zufolge Depotkonten für noch nicht vollendete Projekte des angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande eingerichtet. So solle sichergestellt werden, dass die Gelder von Immobilienkäufern für die Fertigstellung von Bauvorhaben verwendet werden und nicht für andere Zwecke, etwa für Zahlungen an Gläubiger, berichtete das Finanzmagazin "Caixin" am Sonntag.

In mindestens acht Provinzen, in denen Evergrande die meisten noch nicht beendeten Projekte habe, seien diese Konten seit Ende August eingerichtet worden, zitierte das Magazin eine Person aus dem Umfeld des Immobilienkonzerns. Evergrande und das Wohnbauministerium nahmen zunächst nicht Stellung.

Der Konzern hatte am Freitag eine viel beachtete Zahlungsfrist für Anleihezinsen kommentarlos verstreichen lassen. Evergrande-Aktie brachen daraufhin um zwölf Prozent ein. Der zweitgrößte Immobilienentwickler Chinas hat Schulden von mehr als 300 Milliarden Dollar aufgetürmt. Experten fürchten, dass ein Kollaps schwere Folgen für das chinesische Finanzsystem hat. Investoren hoffen auf ein Eingreifen der Regierung in Peking.