APA - Austria Presse Agentur

Chinas Autoproduktion läuft nach Coronavirus-Stopp wieder an

Nach dem Ausbruch des Coronavirus läuft die Autoproduktion in China diese Woche zum Teil wieder an. General Motors will die mit chinesischen Partnern betriebenen Fabriken ab Samstag hochfahren. Die Fertigung solle gestaffelt über einen Zeitraum von zwei Wochen anlaufen, kündigte eine Sprecherin an.

Der koreanische Autobauer Hyundai Motor und seine Schwestermarke Kia wollen die Werke in Südkorea zum Teil schon ab Dienstag wieder hochfahren. Der Konzern hatte als erster ausländischer Fahrzeughersteller vergangene Woche die Produktion außerhalb Chinas gestoppt, weil die Lieferkette durch den Virusausbruch unterbrochen war.

Ein Sprecher der bei Hyundai organisierten Gewerkschaft sagte, die Zulieferbetriebe in China arbeiteten inzwischen wieder. Daher könnten die meisten Werke des koreanischen Autobauers in dieser Woche wieder starten. Das Unternehmen selbst erklärte, die Werke würden je nach Stand der Teile-Versorgung flexibel angefahren. Dagegen will der japanische Autobauer Nissan einem Zeitungsbericht zufolge seine Produktion im heimischen Werk in Kyushu vorübergehend stoppen, weil Teilelieferungen aus China stocken.

Volkswagen hat das Wiederanfahren der Produktion in den meisten Werken, die der deutsche Autobauer zusammen mit SAIC betreibt, um eine Woche verschoben. In den meisten Fabriken mit dem Partner FAW sollte ab diesem Montag wieder gearbeitet werden. Toyota hat die Werksferien an seinen zwölf chinesischen Standorten bis Sonntag verlängert. Auch andere Hersteller haben wegen des Virusausbruchs die üblichen Werksferien zum chinesischen Neujahrsfest verlängert.

In zahlreichen Branchen stellt sich derzeit die Frage, welche Auswirkungen die Virus-Ausbreitung und damit verbundene Beschränkungen etwa für Arbeitnehmer oder Transport-Ketten in den kommenden Wochen haben wird. So hieß es am Montag in einer Studie des Analysehauses Canalys, im Sog der Krise drohe ein Einbruch des Handy-Absatzes in China im ersten Quartal um bis zu 50 Prozent. Viele Geschäfte seien wegen der Krise geschlossen und die Produktion der Geräte stocke, da in vielen Fabriken die Arbeit länger ruhe. Das Analysehaus Trendforce sagte für Apples iPhone einen Produktionsrückgang in den ersten drei Monaten 2020 von zehn Prozent und für Huawei von 15 Prozent voraus.