CO2-Emissionen des Flugverkehrs in Österreich steigen
Höher waren die Treibhausgas-Emissionen in der Vergangenheit nur im Jahr 2019, dem Jahr vor Corona. - und für 2024 sei ein weiterer Anstieg der zu befürchten, teilte die Mobilitätsorganisation VCÖ am Montag mit. Einsparungspotenzial gebe es, etwa bei Geschäftsflügen, zentral seien mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen in der EU.
Als weitere Gegenmaßnahmen wurde ein Abbau bürokratischer und technischer Hürden beim Zugverkehr genannt und beim Flugverkehr zudem die Abschaffung der Steuerbefreiung von Kerosin. "Vermeiden beispielsweise durch Videokonferenzen statt Geschäftsflüge, verlagern wo es möglich ist auf Bahn oder Bus, verbessern durch den rascheren Einsatz von mit erneuerbarer Energie hergestelltem E-Kerosin", lauten die Strategien von VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Die Schweizer Rückversicherung habe etwa durch die Reduktion ihrer Geschäftsflüge die CO2-Emissionen der Dienstreisen im Jahr 2022 um 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 verringert, informiert der VCÖ weiter. Das globale Beratungsunternehmen Arcadis habe das Ziel, die CO2-Emissionen der Geschäftsflüge bis zum nächsten Jahr 2025 um 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu reduzieren, bei Dienstreisen bis 700 Kilometer ist die Bahn zu nehmen. In Österreich habe beispielsweise die Asfinag die Zahl der dienstlichen Flüge von 661 im Jahr 2019 auf 188 im Jahr 2023 reduziert. Die Erste Group setzt verstärkt auf Videokonferenzen statt Geschäftsflüge und forciert innerhalb Österreichs Dienstreisen mit der Bahn.
Der VCÖ sieht die EU und ihre Mitgliedstaaten gefordert, das grenzüberschreitende Bahnangebot auszubauen und zu verbessern. "Europa braucht mehr Bahn. Neben Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur sowie mehr internationalen Verbindungen muss auch das Buchen und Planen internationaler Bahnreisen viel einfacher werden", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Last but not least ist der Ausstieg aus fossiler Energie im Flugverkehr zu beschleunigen. Dafür ist auch die Steuerbefreiung für fossilen Flugtreibstoff auf EU-Ebene endlich zu streichen, der Flugtreibstoff Kerosin ist noch immer von der Mineralölsteuer befreit. Vor der Pandemie bezifferte eine Studie im Auftrag der EU-Kommission diese Subvention in der EU mit rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Dazu kommt die Mehrwertsteuerbefreiung von internationalen Flugtickets, die vor der Pandemie EU-weit rund 40 Milliarden Euro pro Jahr ausmachte.
Kommentare