APA - Austria Presse Agentur

CO2-neutrales Pistengerät in Tiroler Skigebiet im Einsatz

Am Hintertuxer Gletscher im Tiroler Zillertal wird eine CO2-neutrale Pistenpräparierung ausprobiert. Ein Pistengerät, das mit sogenanntem eFuel betrieben wird, soll im heurigen Winter als Pilotversuch eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um einen synthetisch erzeugten flüssigen Kraft- und Brennstoff, der aus Wasserstoff hergestellt wird, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz am Hintertuxer Gletscher. Die Energie dafür stammt aus Wind- und Solaranlagen.

Rund 2.000 Pistengeräte - davon die Hälfte in Tirol - sind in Österreich im Einsatz. Sie sind mit ihrem jährlichen Verbrauch von 30 Millionen Liter Kraftstoff für einen CO2-Ausstoß von 40.000 Tonnen verantwortlich. "Pilotversuche mit batteriebetriebenen Pistenraupen sowie mit Pistengeräten mit Wasserstoffantrieb haben wir in den letzten Jahren bereits umgesetzt. Leider sind beide Technologien für den Einsatz in hochalpinem Gelände nicht wirklich geeignet", sagte Abg. Franz Hörl (ÖVP), der auch Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Tiroler Wirtschaftskammer ist.

Die eFuel Alliance Österreich startete nun in Kooperation mit Tiroler Seilbahnern den Pilotversuch am Hintertuxer Gletscher. Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich meinte, dass eFuels zur Erreichung "einer sozial verträglichen Energiewende" beitragen könnten. Durch die Synthese mit CO2, dem Power-to-Liquid Verfahren, und erneuerbaren Energien lasse sich dieser Treibstoff klimaneutral herstellen.

Die Forschungsabteilung des Technologiekonzerns AVL List soll die Erprobung unter "Echtbedingungen" wissenschaftlich begleiten. Auch der deutsche Pistenbully-Hersteller Kässbohrer ist in das Projekt eingebunden. Laut Geschäftsführer Christian Paar liege der Vorteil darin, dass beim Einsatz von eFuel "keine großartige Änderung an den Motoren oder der Kraftstoffinfrastruktur erforderlich ist".

Das verwendete Pistengerät kommt von der Zillertaler Gletscherbahn. "Im Durchschnitt fallen bei uns ca. 2.000 Betriebsstunden je Pistengerät an. Bei einem Verbrauch von bis zu 30 Liter pro Betriebsstunde sind das rund 60.000 Liter im Jahr", berichtete Geschäftsführer Klaus Dengg. Die CO2-neutrale Pistenpräparierung wäre daher "eine saubere Sache für Mensch und Umwelt".