APA - Austria Presse Agentur

Conte: "Kein Land hat Vorteil von der Schwäche Europas"

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte setzt sein Werben für einen ambitionierten europäischen Wiederaufbauplan nach der Coronakrise fort.

"Kein Land hat einen Vorteil von der Schwäche Europas", sagte Conte der "Bild"-Zeitung. "Und wir haben derzeit die größte Schwäche seit dem Krieg.

"Wir fordern nicht, dass Deutschland und Holland unsere Schulden zahlen. (...) Ich fordere eine Lockerung der fiskalpolitischen Regeln. Sonst müssen wir Europa abschreiben und jeder macht sein Ding. Ein rascher Aufstieg ist für alle das Beste. Wir dürfen am Ende nicht dastehen: Operation gelungen - Patient Europa ist tot", sagte Conte, der vehement auf die Einführung von gemeinsamen europäischen Anleihen (Coronabonds) in der Krise drängt.

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Zur aktuellen Lage seines Landes in der Coronakrise sagte der parteilose Premier: "Die Kurven für Italien verbessern sich. Die Zahl der Genesenen steigt stark an. Ich hoffe, wir kommen jetzt wieder aus der Krise. Wir sind in einer entscheidenden Phase. Wir hatten eine unglaubliche Überlastung der Aufnahmefähigkeit unserer Krankenhäuser", so Conte, der auf den Bau von Notlazaretten verwies.