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Corona-Arbeitslosigkeit trifft Frauen härter

Frauen sind von Arbeitslosigkeit in Folge der Coronakrise stärker betroffen als Männer. Das geht aus einer Anfragenbeantwortung von Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) an SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek hervor.

Demnach ist die Arbeitslosenquote von Frauen von März bis Juni 2020 langsamer zurückgegangen. Bei Frauen mit Migrationshintergrund war die Arbeitslosenquote mit 18,8 Prozent im Juni noch besonders hoch. Jene der Männer mit Migrationshintergrund lag im Juni bei 15,8 Prozent, nach 21,6 Prozent im März 2020 und 9,7 Prozent im Juni 2019. Bei Frauen mit Migrationshintergrund hatte die Arbeitslosenquote im Juni vor einem Jahr 12 Prozent betragen, im heurigen März 20,4 Prozent.

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Besondere Sorgen macht Heinisch-Hosek der starke Anstieg der Frauen im erwerbsfähigen Alter, die nicht arbeiten gehen. Die Zahl der weiblichen Nicht-Erwerbspersonen ist im ersten Quartal 2020 auf 826.100 angestiegen, nach 806.500 im ersten Quartal 2019. Bei den Männern im Alter von 15 bis 64 ist diese Zahl auf 578.100 Personen angestiegen, nach 556.400, wie es in der parlamentarischen Anfragenbeantwortung heißt. Am größten war der Anteil der Nicht-Erwerbstätigen bei beiden Geschlechtern in der Altersgruppe 55 bis 64. In Kurzarbeit waren von März bis Sommerbeginn absolut gesehen mehr Männer als Frauen.

Heinisch-Hosek forderte am Mittwoch spezielle frauenpolitische Schwerpunkte in der geplanten Corona-Arbeitsstiftung. Weiters sollten mindestens 50 Prozent des AMS-Förderbudgets für Frauen verwendet, und auch bei den Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS) sollten frauenpolitische Schwerpunkte gesetzt werden. Es sei zu befürchten, "dass Frauen, wenn sie keine oder wenig Chancen auf einen Arbeitsplatz sehen, ganz aus dem Arbeitsmarkt aussteigen", so die frühere Frauenministerin.