Corona: Auch Freiluft-Sportanlagen für Hobbysportler geschlossen

Amateursport muss pausieren
Indoor-Sportstätten sowie Schwimmhallen, Fitness- oder Yogastudios sind für die Hobbysportler bereits seit dem Teil-Lockdown ab 3. November nicht mehr zugänglich gewesen.

Nun sind in Österreich bis zumindest 7. Dezember auch alle Freiluft-Sportanlagen für Amateursportler geschlossen. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) appellierte in der Regierungs-Pressekonferenz am Samstagabend an die Bevölkerung, trotzdem "in Bewegung" zu bleiben.

Die Freizeitsportler befinden sich ab Dienstag damit in der gleichen Situation wie im coronabedingten ersten Lockdown ab 16. März, die ersten Lockerungen gab es dann erst ab 1. Mai wieder. Mit Anfang November und dem Teil-Lockdown waren zumindest Outdoor-Sportstätten noch geöffnet gewesen, also Tennis-, Golf- oder Leichtathletik-Anlagen, und für den Hobbysportler zugänglich. Nun ist nur noch Sporteln im Freien abseits von Anlagen und freilich wie zuletzt auch ohne Körperkontakt möglich, auch Eislaufplätze beispielsweise werden nicht geöffnet.

"Bleiben Sie in Bewegung an der frischen Luft. Spazieren, Laufen hilft Spannung auszubauen. Es ist auch ein Luftholen für die Seele", sagte Kogler. Joggen, Walken oder Radfahren, so es die Temperaturen zulassen, sind zum Beispiel noch möglich. Der Sportminister mahnte aber davor, dass man sich mit anderen Personen zum Sport trifft. "Bitteschön machen Sie das im Wesentlichen allein. Verabreden Sie sich nicht."

Sport-Austria-Präsident Hans Niessl begrüßte die Fortsetzung des Spitzensports ("Die Präventionskonzepte des Sports greifen") und hofft auf eine rasche Reaktivierung des Breitensports: "Wir müssen Kollateralschäden bestmöglich vermeiden", teilte er in einer Aussendung mit. Er zeigte aber Verständnis für die von der Bundesregierung verkündeten Maßnahmen.

"Da wir die aktuell einfach zu hohen Infektionszahlen rasch reduzieren müssen, appelliere ich an die Bevölkerung und insbesondere an unsere zwei Millionen Sportvereinsmitglieder, die Maßnahmen der Regierung einzuhalten - und sich ausreichend zu bewegen." Entweder mache man das im Freien oder nütze die Online-Angebote der Verbände. "Hauptsache man bleibt in Schwung!" Und sobald es die Infektionszahlen zulassen, hoffe er auf das Wieder-Hochfahren des gesamten Sports.

Auch die SPORTUNION zeigte Verständnis für die Verschärfungen. "Es ist wichtig, dass alle verantwortungsvoll mit der kritischen Lage umgehen, weshalb die SPORTUNION die verschärften Lockdown-Maßnahmen voll mitträgt. Mit einem österreichweiten Schulterschluss müssen wir eine erfolgreiche Pandemie-Trendwende schaffen, mit allen erforderlichen Schritten zum Schutz unserer Gesundheit", erklärte SPORTUNION-Präsident Peter McDonald.

Die Bundesregierung müsse aber gemeinsam mit den Interessensvertretungen des Sportes rechtzeitig eine Grundlage für ein geordnetes Hochfahren des Indoor- und Outdoor-Sportbereiches schaffen. "Vor allem für den Nachwuchsbereich sollten, sobald dies möglich ist, Ausnahmen realisiert werden. Unsere Sportvereine sind ein wichtiger Teil der Lösung im Kampf gegen die Corona-Pandemie."

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