FFP2-Maske

APA - Austria Presse Agentur

Corona-Gipfel: Erwartet uns bald der "Freedom Day"?

Der Krisenstab Gecko hat vor dem Corona-Gipfel eine vorsichtig optimistische Prognose zum Corona-Infektionsgeschehen abgegeben.

Nach einem Überschreiten des Höhepunkts und einer "klaren Abflachung der Dynamik" gingen die Prognosen davon aus, dass Lockerungen keinen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen und damit auf die Belastung der Intensivmedizin hätten, heißt es in einem "Ad-hoc-Executive Report".

Die Regierung hatte die Experten und Expertinnen vor dem Bund-Länder-Gipfel um eine Einschätzung gebeten, welchen Einfluss Öffnungsschritte auf den weiteren Verlauf der epidemiologischen Kurve ab Überschreiten des Peaks haben. Die aktuellen Modelle, die auch die Subvarianten BA1/BA2 inkludieren, würden zeigen, dass frühere Öffnungsschritte zu höheren Fallzahlen führen können, wird in der knappen Stellungnahme angemerkt.

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Ende der Gratis-Tests?

Im Anstieg würden Lockerungen die Dynamik zwar bestärken, nach dem Überschreiten des Peaks seien diese aber "sehr gut möglich", schreibt Gecko in der Stellungnahme. Das liege unter anderem daran, dass die gemessene Dynamik der realen Dynamik um etwa eine Woche nachhinke, nach einem Peak also eine "rasche Abnahmedynamik" bestehe. Die Dynamik der Varianten BA1 und BA2 sollten jedenfalls getrennt betrachtet werden, lautet eine weitere Empfehlung.

Der für Mittwoch angesetzte Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern könnte auch ein Ende der Gratis-Tests mit sich bringen. Zuletzt hat sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Rande eines Schweiz-Besuchs für ein Ende ausgesprochen. Wann dies sein könnte, ist aber Verhandlungssache. Und auch weitere Lockerungen könnten beschlossen werden.

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Michael Ludwig weiterhin für Gratis-Tests

Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte zuletzt Beratungen zur Teststrategie in Aussicht gestellt. Derzeit beschäftige man sich intensiv mit deren Evaluierung und Überarbeitung, sagte er. Beim Bund-Länder-Gipfel soll nun das weitere Vorgehen besprochen werden. In den Bundesländern ist die Haltung gegenüber den Gratis-Tests divers. So sprach sich etwa Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) für deren Ende aus, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verteidigte hingegen die Strategie.

Unterdessen äußern sich mehrere Mitglieder von Gecko skeptisch gegenüber der Aufhebung der Maskenpflicht am Sitzplatz an den Schulen. Rotkreuz-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik schrieb etwa auf Twitter, dass er sich nicht dafür ausgesprochen habe. Als "gelinde, günstige und effektive Mittel" zur Vermeidung von Infektionen empfehle er, Masken bis Ostern in Innenräumen zu verwenden. Auch der Virologe Andreas Bergthaler und der Simulationsforscher Niki Popper teilten auf Twitter mit, dass sie die Maßnahme nicht befürwortet hätten.

Stattfinden soll der Gipfel am Mittwoch nach der Ministerrats-Sitzung am Vormittag. Die Vertreter der Bundesländer werden dabei lediglich virtuell anwesend sein. Wie gewohnt will die Regierung gemeinsam mit der Gecko-Spitze danach die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz informieren.

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Umfrage zeigt: 71 Prozent wollen Wiener PCR-Testsystem beibehalten

Im Wiener Rathaus sieht man sich indes durch eine aktuelle Umfrage in der Haltung zu den Gratistests bestätigt. 71 Prozent wollen das Wiener PCR-Testsystem ("Alles Gurgelt") beibehalten, wie ein Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) der APA mitteilte. 23 Prozent sprachen sich dagegen aus. Mit den Testmöglichkeiten an sich sind aber offenbar fast alle Wienerinnen und Wiener zufrieden. Zumindest taten dies 93 Prozent kund.

Durchgeführt wurden 1.000 Online-Interviews im Auftrag der MA 15 (Gesundheitsdienste). Eine Mehrheit, konkret 56 Prozent, sprach sich dabei auch für die Impfpflicht aus. Gefragt wurde auch nach dem Wiener Sonderweg in Sachen Gastronomie. Ab dem 19. Februar tritt bundesweit ja die 2G-Regel außer Kraft, damit dürfen auch wieder "nur" Getestete ins Lokal. Wien wird aber die 2G-Regel beibehalten und die Gastro somit nur für Geimpfte oder Genesene offenhalten. Diese Entscheidung befürworteten 58 Prozent der Befragten.