APA - Austria Presse Agentur

ÖAW-Chef fordert mehr Tempo bei Corona-Impfung

"Mehr Tempo beim Impfen", fordert der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Anton Zeilinger.

Die Impfrate sei noch immer zu niedrig, zudem würden sich die Verdachtsfälle mit der "äußerst besorgniserregenden Omikron-Variante des Virus" häufen. Deshalb appelliert Zeilinger am Mittwoch namens der Akademie an die Politik, die Impfkampagne zu verstärken. Ungeimpften sollten landesweit konkrete Impftermine von den Behörden angeboten werden.

"Mit den Impfungen schützt man sich selbst und andere vor schweren Krankheitsverläufen. Die Corona-Impfung rettet Leben. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Eine Infektion - mit all ihren schrecklichen Konsequenzen - ist keine Alternative", begründet Zeilinger seine Forderung nach mehr Tempo beim Impfen. Vor allem der Anteil an Erstimpfungen müsse unbedingt erhöht werden.

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Virologe sieht "nur eine Möglichkeit"

Ins gleiche Horn stößt Peter Palese, aus Österreich stammender Virologe an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York und Mitglied der ÖAW: "Als Virologe, der sich seit fünf Jahrzehnten mit respiratorischen Viren beschäftigt, sehe ich nur eine Möglichkeit SARS-CoV-2 und seine Varianten - einschließlich Omikron - zu besiegen: Impfen, Impfen, Impfen."

Nachdem 80 Prozent aller symptomatischen Erkrankungen bei den Ungeimpften auftreten, sollten diese Menschen dringend zum Impfen motiviert werden, empfiehlt die Akademie. Auch wenn noch nicht abschätzbar sei, wie gut die zugelassenen Impfstoffe gegen Omikron schützen, sei davon auszugehen, dass geimpfte Menschen einen Immunvorteil haben.

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ÖAW befürwortet Impfpflicht

Angesichts der hohen Inzidenz bei den Fünf- bis 14-Jährigen, sollten auch Eltern von Kindern ab fünf Jahren konkrete Impftermine angeboten werden. Weiters empfiehlt die ÖAW ein sofortiges Angebot für eine Drittimpfung für alle Personen ab 16 Jahren, deren zweite Impfung bereits vier Monate zurückliegt. Für diese Auffrischungsimpfung ebenso wie für den Erst- und Zweitstich sei der massive Ausbau von Impfmöglichkeiten notwendig, mit langen Öffnungszeiten auch an Wochenenden, heißt es in der Aussendung.

Weil die Impfung "der einzige realistische Weg aus der Pandemie ist", befürwortet die Akademie eine allgemeine Impfpflicht. Diese sollte unter Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen zum ehestmöglichen Zeitpunkt, spätestens aber mit 1. Februar 2022 eingeführt werden.