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Rotes Kreuz fürchtet Covid-19-Katastrophe in Indonesien

Indonesien steuert in der Corona-Pandemie nach Auffassung von Experten auf einen Kollaps des Gesundheitssystems zu.

Seit Tagen meldet das Land Rekordwerte von über 20.000 Neuinfektionen. "Jeden Tag sehen wir, wie diese Delta-Variante Indonesien näher an den Rand einer Covid-19-Katastrophe bringt", sagte Jan Gelfand, der Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) in dem südostasiatischen Inselstaat.

"Wir brauchen weltweit blitzschnelle Maßnahmen, damit Länder wie Indonesien Zugang zu Impfstoffen haben und so Zehntausende Todesfälle vermieden werden können", hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Der Ärzteverband des Landes hatte zuletzt bereits gewarnt, dass das Gesundheitssystem auf der Hauptinsel Java völlig überlastet sei und Patienten mittlerweile abgewiesen werden müssten.

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Im viertbevölkerungsreichsten Staat der Erde mit 270 Millionen EinwohnerInnen wurden bisher fast 2,2 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 57.000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die wichtige Tourismusindustrie auf beliebten Inseln wie Bali liegt weiter am Boden.

Indonesien hofft, bis Anfang 2022 eine Herdenimmunität zu erreichen. Bisher sind aber nur 4,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. "Indonesien sieht sich mit einer globalen Impf-Ungleichheit konfrontiert, wenn es um die Beschaffung von 360 Millionen Dosen geht, die erforderlich sind, um mindestens 70 Prozent der Bevölkerung zu impfen", so das Rote Kreuz.