APA - Austria Presse Agentur

Michael Ludwig will 2G in Gastronomie und Kinderimpfungen vorziehen

In einer Pressekonferenz verkündete der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, dass er vor hat, am Freitag, dem 5. November, strengere Corona-Regeln zu fordern.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Der Politiker warnte, dass österreichweit eine "ernste Situation" herrscht. 

Laut Angaben des ExpertInnenteams wird die Bettenbelegung auf den Intensivstationen so hoch sein wie nie zuvor: "Das hat mich sehr betroffen gemacht", sagte Ludwig. Die Corona-Stufen der Bundesregierung sollen demnach zusammengelegt werden. Man soll vorausschauende Maßnahmen treffen, anstatt zu warten, bis die Szenarien eintreffen. 

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Diese Maßnahmen gelten bereits seit 1. Oktober in Wien

In Wien wurden zuletzt die geltenden Corona-Regeln bis Ende des Monats verlängert. Seit 1. Oktober erhalten Menschen unter der 2G-Regel an bestimmten Orten geimpft oder genesen Zutritt. Dies gilt beispielsweise in der Nachtgastronomie aber auch bei großen Veranstaltungen. 

Die 2G-Regel wurde auch ab 500 Personen bei Veranstaltungen – egal ob In- oder Outdoor – eingeführt. Es gibt auch keine Unterscheidungen, ob die Sitzplätze zugewiesen werden oder nicht. Die 2G-Regel gilt für alle Personen ab sechs Jahren, dazu wird es noch weitere Diskussionen geben.

Aus der 3G-Regel wurde zudem Großteils die 2,5G-Regel. Das bedeutet, dass Orte nur von geimpften, genesenen oder PCR-getesteten Menschen besucht werden konnten. Im Handel wurde streng auf die FFP2-Maskenpflicht geachtet. 

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Impfungen für Kinder und Vorziehung der vierten Stufe

"Viele der Bundesländer sind uns jetzt nachgezogen“, sagte Ludwig. Am Freitag soll es eine Besprechung im Bundeskanzleramt geben – Michael Ludwig möchte Maßnahmen einfordern, die dann idealerweise auch österreichweit eingesetzt werden. 

  • Vorziehen der vierten Stufe: "Es ist notwendig, sehr rasch zu reagieren", sagte der Bürgermeister. In Wien soll die vierte Stufe bereits Ende nächster Woche umgesetzt werden. Die 2G-Regel soll daher in der Gastronomie, bei körpernahen Dienstleistungen und Veranstaltungen ab 25 Personen gelten.
  • Kinderimpfungen: Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, zwischen fünf und zwölf Jahren geimpft zu werden – dies können alle Eltern in Anspruch nehmen, wenn sie möchten. Diese Maßnahme soll durch eine Impfstraße umgesetzt werden. 
  • Informationskapagne für den "dritten Stich": Der Politiker möchte zudem, dass eine Impfkampagne für die dritte Corona-Impfung gestartet werden soll.

"Nur mit der dritten Impfung kann man davon ausgehen, dass ein zuverlässiger Schutz besteht", sagte der Wiener Bürgermeister. Je länger der Abstand zwischen zweitem und drittem Stich sei, umso mehr nimmt der Impfschutz ab, warnte Ludwig. 

Seit Mitte Mai wurden mit der Wiener Polizei Kontrollen der Maßnahmen durchgeführt. 10.000 Betriebe und über 50.000 Personen wurden kontrolliert. Ingesamt wurden 1570 Anzeigen und Organmandate vergeben. In 53 Fällen mussten Veranstaltungen beendet und aufgelöst werden.

"Es geht um den Schutz der Bevölkerung", warnte Ludwig. Man hat auch die Verantwortung für seine Mitmenschnen zu tragen.  "Die Pandemie ist nicht gemeistert", sagte der Wiener Bürgermeister. "Auch wenn das im Sommer plakatiert wurde – aber nicht von uns", betonte der Politiker.