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Corona-Slowakei: Massentest extrem herausfordernd, aber erfolgreich

Die Corona-Massentests in der Slowakei waren nach Angaben des slowakischen Außenministers Ivan Korcok sowohl organisatorisch als auch politisch "extrem herausfordernd".

Das sagte Korcok nach einer Videokonferenz mit Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und dem tschechischen Außenminister Tomas Petricek am Montag in einer virtuellen Pressekonferenz. Es sei eine Herausforderung gewesen, die Menschen zu überzeugen, daran teilzunehmen. Aber: "Es hat sich ausgezahlt." Durch die Massentests seien rund 50.000 Personen identifiziert worden, die nicht wussten, dass sie Corona-positiv seien. Diese Menschen hätten sich in Selbstisolation begeben. Die Maßnahme sei wirkungsvoll gewesen: die Infektionskurve flache sich nun ab. Die Slowakei beginne, den partiellen Lockdown etwas zu lockern und etwa Kirchen und Kinos wieder zu öffnen. Die Slowakei gehe hier sehr behutsam vor. Die Menschen hätten sich nach den Massentests allerdings noch mehr Erleichterungen erwartet, räumte Korcok ein.

Der tschechische Außenminister Petricek sagte, dass die Massentests auch in seinem Land diskutiert wurden. Die Experten hätten schlussendlich aber entschieden, stattdessen die Anzahl der Tests auszuweiten und zielgerichtet zu testen. Besonderen Fokus lege Tschechien auf die "verletzbaren Gruppen" etwa in Altersheimen und Sozialhilfe-Institutionen.

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Edtstadler sagte in dem Zusammenhang, dass das Gespräch mit Korcok und Petricek auch dazu gedient habe, Erfahrungen auszutauschen. Auch die Beobachtungen der rund 30 Bundesheer-Sanitäter, die an der Durchführung der Tests in der Slowakei mitgewirkt hatten, sei wertvoll. Die geplanten Massentests seien ein Angebot an die Menschen. Denn die Gefahr sei, dass viele nicht wüssten, dass sie infiziert sind und andere anstecken könnten, so Edtstadler. Die Massentests würden aber nicht die Testung von Personen, die Symptome haben, ersetzen.

Die Slowakei plant nun außerdem mobile Teststationen, an denen sich Menschen freiwillig und gratis testen können, berichtete Korcok. Außerdem plädierte er dafür, Antigen-Schnelltests für Reisen einzusetzen. Dies würde das Reisen sicherer machen. Er verwies darauf, dass Österreicher bei der Einreise in die Slowakei aktuell einen negativen PCR-Test vorlegen müssen, der nicht älter als 72 Stunden alt sein darf. Ansonsten müssen sie in fünftägige Quarantäne gehen und einen PCR-Test veranlassen, sagte der slowakische Minister.

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Das Treffen der drei Minister fand im Rahmen des Slavkov-Formats statt. Diese Drei-Länder-Gruppe war Ende Jänner 2015 in Slavkov (zu deutsch Austerlitz) gegründet worden - und damit in jenem Ort in Südmähren, nach dem die legendäre Drei-Kaiser-Schlacht 1805 benannt wurde. Ziel des Austerlitz-Formats ist es, die Kooperation zwischen Österreich, Tschechien und der Slowakei zu verbessern.