APA - Austria Presse Agentur

Corona-WHO: Licht am Ende des langen Corona-Tunnels wird heller

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hält nach den jüngsten Meldungen zur Wirkung der neuen Corona-Impfstoffe ein Ende der Corona-Pandemie für möglich.

"Mit den jüngsten positiven Angaben aus den Impftestreihen wird das Licht am Ende dieses langen, dunklen Tunnels heller", sagte Tedros in Genf. "Es gibt jetzt eine reale Hoffnung, dass Impfstoffe - zusammen mit den bewährten Maßnahmen öffentlicher Gesundheit - helfen werden, die Covid-19-Pandemie zu beenden." Covid-19 ist die Krankheit, die durch das Virus ausgelöst werden kann. Zu den Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit gehört unter anderem: Abstand bei der Begegnung mit anderen halten, Hände waschen, Infizierte isolieren und mögliche Kontaktpersonen unter Quarantäne stellen.

Tedros appellierte an die wohlhabenden Länder, mehr Geld für die Unterstützung ärmerer Länder bereitzustellen. "Dies ist kein Akt der Wohltätigkeit", sagte Tedros. "Es ist der schnellste und smarteste Weg, um die Covid-19-Pandemie zu beenden und die Weltwirtschaft wieder anzukurbeln." Das dafür aufgelegte Programm der WHO, der ACT-Accelerator, brauche sofort 4,3 Milliarden Dollar (3,6 Mrd Euro) für die Beschaffung und Auslieferung großer Mengen von Impfstoffen, Tests und Medikamenten. Weitere 23,8 Milliarden Dollar seien im kommenden Jahr nötig.

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Warnung vor vorschnellen Lockerungen über Weihnachten

Die WHO warnt gleichzeitig vor Lockerungen von Corona-Restriktionen über Weihnachten, wenn Behörden das Infektionsgeschehen nicht voll unter Kontrolle haben. "Wenn sich Menschen untereinander anstecken und wenn ein Land nicht die nötige Infrastruktur hat, um Fälle zu verfolgen und Kontakte zu isolieren und in Quarantäne zu schicken, dann wird eine Lockerung zu stärkeren Ansteckungen führen", sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan in Genf.

Regierungen müssten sich im Klaren sein, dass sie nur Risiken abwägen könnten. Eine wissenschaftliche Formel, welche Lockerungen vertretbar oder wie viele Feiertage ohne größere Auflagen sicher seien gebe es nicht. "Es gibt nur ein höheres und niedrigeres Risiko, dass die Situation sich bessert oder verschlimmert", sagte er. Regierungen müssten die Risiken einer stärkeren Ausbreitung des Virus mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken der Beibehaltung von Beschränkungen abwägen. Wenn Menschen sich über die Feiertage nicht treffen dürften, könnte eine große Frustration, eine Corona-Müdigkeit und womöglich Widerstand gegen die Maßnahmen entstehen, räumte er ein.