Coronakrise setzt JPMorgan zu - Gewinn halbiert

Der Quartalsüberschuss beträgt "nur" mehr 4,7 Mrd. Dollar
Die Coronapandemie hat JPMorgan einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Überschuss halbierte sich im zweiten Quartal von 9,65 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 4,7 Mrd. Dollar (4,15 Mrd. Euro), wie die größte US-Bank am Dienstag mitteilte. Hauptgrund dafür waren die um gut 9 Mrd. auf 10,5 Mrd. Dollar aufgestockten Rückstellungen für faule Kredite.

Wegen der Coronapandemie gehen immer mehr Unternehmen pleite, immer mehr Verbraucher können in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit ihre Rechnungen nicht mehr zahlen. "Trotz zuletzt einiger positiver Konjunkturdaten und entschlossener Maßnahmen der Regierung, herrscht nach wie große Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten", sagte Vorstandschef Jamie Dimon.

Die Bank sei mit ihrer starken Bilanz aber für Ungemach gewappnet und werde weiterhin Dividenden zahlen - außer die Wirtschaftslage trübe sich erheblich ein. Europas Geldhäuser dagegen mussten auf Druck der Bankenaufseher die Gewinnausschüttungen stoppen.

Ein Lichtblick für JPMorgan war im zweiten Quartal die um 15 Prozent auf fast 34 Mrd. Dollar gestiegenen Erträge. Dies hatte die Bank dem Kapitalmarktgeschäft und dem Investmentbanking zu verdanken. Insbesondere der Anleihenhandel brummte, aber auch im Aktienhandel ging es ordentlich nach oben. Dadurch konnte JPMorgan die Belastungen aus den gesunkenen Zinsen wettmachen, denn im Kampf gegen die Krise hat die Notenbank Fed den Leitzins auf Nahe Null Prozent gesenkt. Der Zinsüberschuss der größten US-Bank schrumpfte um vier Prozent.

Mit ihren Ergebnissen schlug sich JP Morgan aber besser als befürchtet. Die in den vergangenen Monaten stark gebeutelte Aktie legte im vorbörslichen Handel um vier Prozent zu und zog andere Finanzwerte mit nach oben.

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